Sitzung: 08.02.2012 Gemeinderat
Sachverhalt:
(zuletzt Sitzung am 23.02.2011, lfd.Nr. 0479)
Forsttechniker Oswin Loster berichtet über das Ergebnis des Forstwirtschaftsjahres 2011:
„Holzeinschlag
Zu Beginn des Forstwirtschaftsjahres im Winter 2011
wurden die geplanten Hiebsmaßnahmen in den Waldabteilungen Sommerberg und Stutz
begonnen. Ende Januar fielen 20-30 cm Schnee und die Arbeiten mussten für 2-3
Wochen eingestellt werden. Im Februar und März waren die Umbauarbeiten am
Wasserwerk in vollem Gange und im Forst wurden in dieser Zeit nur die nötigsten
Arbeiten wie Polterholz und Reisiglose gemacht.
Im Frühjahr und Sommer wurden verschiedene Kiefernbestände
in den Abteilungen Winterberg, Bodenwald, Bettelhecke, Scheerer und
Heiligenklinge durchforstet. Nach einer dreiwöchigen Hitzewelle in der
Osterzeit wurde der Rest des Sommers und der Herbst sehr feucht. Was den
Landwirten einen Ernteausfall von bis zu 70 Prozent bescherte, "half"
im Forstbereich das Jahr ohne größere Borkenkäferkalamität zu überstehen.
In dieser Zeit wurden die geplanten Pflegeeingriffe in
den Jungdurchforstungs- und Jugendpflegebeständen abgearbeitet.
Im Herbst wurden einige Bestände in der Abteilung
Hüttenberg mit einem Harvester durchforstet. Dies war der erste
Harvester-Einsatz im Schneeberger Gemeindewald überhaupt. Da die beauftragte
Firma sehr umsichtig arbeitete entstanden hier weder in den Beständen, noch an
den Waldwegen irgendwelche Schäden.
Insgesamt wurden im Forstwirtschaftsjahr 2011 im
Gemeindewald Schneeberg rund 4.500 fm Holz eingeschlagen, davon
400 fm in der Endnutzung, 2.600 fm in den Altdurchforstungen,
1.350 fm in den Jungdurchforstungen und ca. 150 fm in der
Jugendpflege.
Bei der Unterscheidung des Einschlages nach Baumarten
zeigt sich folgendes:
Der größte Teil mit ca. 36% entfällt dabei auf die
Fichte, gefolgt von der Kiefer mit ca. 33%. Die Buche ist mit 12%, die Lärche
mit 6% am Einschlag beteiligt.
Der Anteil des NH-Holzes (nicht verwertbares Holz) liegt
bei ca.13%, wobei hier ein Großteil davon auf die Bereitstellung von
Reisiglosen für die Schneeberger Bürger zu verbuchen ist. Der Rest des
angefallenen NH Holzes ist Gipfelmaterial, Äste und schwaches Industrieholz mit
einem Durchmesser von unter 12 cm, das in Lohnaufarbeitung nicht gewinnbringend
auf-gearbeitet werden kann.
Alles in allem wurden ca. 62 Hektar des Gemeindewaldes
durchforstet bzw. geläutert oder gepflegt.
Es fielen rund 65 fm Sturm- und 60 fm Käferholz
an. Das sind lediglich 3% des Jahreseinschlages.
Die Nachfrage nach Brennholz in Form von Reisiglosen und
Polterholz ist nach wie vor enorm. Es wurden ca. 350 fm in Form von
Reisiglosen und ca. 320 fm Polterholz an Schneeberger Bürger vergeben.
Forstkulturen
Im Frühjahr wurden in der Abteilung Dick in den durch
Käfer und Windwurf entstandenen lichten Teilflächen 1.000 Buchen und je 50
Bergulmen, Esskastanien und Walnußbäume gepflanzt. Diese wurden anschließend
vom künftigen Jagdmitpächter Jürgen Mairon in seiner Freizeit, also für den
Forstbetrieb kostenfrei, mit Verbissschutz versehen. Des Weiteren wurden in der
Waldabteilung Bubenhecke 200 Roterlen gepflanzt.
Wegeunterhaltung
In den Abteilungen Brölberg, Hüttenberg, Bubenhecke und
Mühlberg wurden Rückewege mit einer Gesamtlänge von 2.400 Meter verbreitert.
Der Großteil der Rückewege im Schneeberger Forst wurde vor 20-25 Jahren
angelegt. Diese sind mittlerweile zu schmal für die heutigen, immer breiter und
größer werdenden Rückemaschinen. Auch in den nächsten Jahren werden wir vor
Hiebsmaßnahmen hier immer wieder nachbessern müssen, um das anfallende Holz an
die Waldwege rücken zu können. Dafür wurden rund 3.500 € aufgewendet.
Rund 6.000 lfm der Waldwege wurden für 9.130 €
geschottert, Teilstrecken wurden gegrädert. Viele unserer Waldwege sind
"durchgefahren" und benötigen dringend eine Aufschotterung der
Fahrspuren, um einer aufwendigen und teueren Instandsetzung in den nächsten
Jahren vorzubeugen.
Ein Wasserdurchlass am Atzmannweg (Mausklinge) musste neu
verlegt werden, da das Endrohr abgerutscht war und der ganze Weg abzurutschen
drohte. Die Kosten dafür rund 1.550 €. Bei vielen Waldwegen wurde für
2.660 € das Lichtraumprofil freigeschnitten und die Bankette gemulcht.
Die Furt an den Frommetswiesen war im Laufe der Jahre
immer wieder vom Hochwasser beschädigt worden und im Frühjahr nicht mehr von
Holzfuhrwerken befahrbar. Da die zuständige Flussmeisterei nicht bereit war,
diese zu reparieren, musste dies vom Forstbetrieb übernommen werden. Die Kosten
dafür belaufen sich auf rund 920 €.
In der Waldabteilung Atzmann wurde eine Rückegasse zu
einem für LKW befahrbaren Waldweg ausgebaut. Auf einer Länge von ca. 1.400
Metern wurde die Trasse um zwei Meter verbreitert und die erste Tragschicht
eingebaut. Die für 2012 vorgesehene restliche Schotterung des Weges wurde
aufgrund der guten finanziellen Situation im Forstbetrieb auf 2011 vorgezogen.
Dieser Weg erschließt nun den unteren Teil der Abteilung Atzmann und nun können
auch dort die Bestände durchforstet und das anfallende Holz abgefahren werden.
Die Kosten belaufen sich auf ca. 18.600 €.
Forsthaushalt
Der Forstbetrieb kann für das Jahr 2011 anstatt der
kalkulierten rund 50.000 € einen
Gewinn von ca. 107.000 € verzeichnen. Das kommt
sowohl durch Mehreinnahmen von ca. 27.000 € als auch durch Minderausgaben
in Höhe von ca. 33.000 € zustande.
Besonders bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Adamek
für die vorbildliche und
vertrauensvolle Zusammenarbeit.“
1. Bgm. Kuhn dankt dem Forsttechniker Oswin Loster für die fachmännische Bewirtschaftung des Gemeindewaldes. Gerade in diesem durch den Umbau und die Erweiterung der Wasserversorgung schwierigen Jahr konnten trotzdem viele Projekte im Wald vorbildlich gemacht werden. Dafür ein herzliches Dankeschön.