Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 23.02.2011, lfd.Nr. 0479)

Forsttechniker Oswin Loster berichtet über das Ergebnis des Forstwirtschaftsjahres 2011:

„Holzeinschlag

Zu Beginn des Forstwirtschaftsjahres im Winter 2011 wurden die geplanten Hiebsmaßnahmen in den Waldabteilungen Sommerberg und Stutz begonnen. Ende Januar fielen 20-30 cm Schnee und die Arbeiten mussten für 2-3 Wochen eingestellt werden. Im Februar und März waren die Umbauarbeiten am Wasserwerk in vollem Gange und im Forst wurden in dieser Zeit nur die nötigsten Arbeiten wie Polterholz und Reisiglose gemacht.

Im Frühjahr und Sommer wurden verschiedene Kiefernbestände in den Abteilungen Winterberg, Bodenwald, Bettelhecke, Scheerer und Heiligenklinge durchforstet. Nach einer dreiwöchigen Hitzewelle in der Osterzeit wurde der Rest des Sommers und der Herbst sehr feucht. Was den Landwirten einen Ernteausfall von bis zu 70 Prozent bescherte, "half" im Forstbereich das Jahr ohne größere Borkenkäferkalamität zu überstehen.

In dieser Zeit wurden die geplanten Pflegeeingriffe in den Jungdurchforstungs- und Jugendpflegebeständen abgearbeitet.

Im Herbst wurden einige Bestände in der Abteilung Hüttenberg mit einem Harvester durchforstet. Dies war der erste Harvester-Einsatz im Schneeberger Gemeindewald überhaupt. Da die beauftragte Firma sehr umsichtig arbeitete entstanden hier weder in den Beständen, noch an den Waldwegen irgendwelche Schäden.

Insgesamt wurden im Forstwirtschaftsjahr 2011 im Gemeindewald Schneeberg rund 4.500 fm Holz eingeschlagen, davon 400 fm in der Endnutzung, 2.600 fm in den Altdurchforstungen, 1.350 fm in den Jungdurchforstungen und ca. 150 fm in der Jugendpflege.

Bei der Unterscheidung des Einschlages nach Baumarten zeigt sich folgendes:

Der größte Teil mit ca. 36% entfällt dabei auf die Fichte, gefolgt von der Kiefer mit ca. 33%. Die Buche ist mit 12%, die Lärche mit 6% am Einschlag beteiligt.

Der Anteil des NH-Holzes (nicht verwertbares Holz) liegt bei ca.13%, wobei hier ein Großteil davon auf die Bereitstellung von Reisiglosen für die Schneeberger Bürger zu verbuchen ist. Der Rest des angefallenen NH Holzes ist Gipfelmaterial, Äste und schwaches Industrieholz mit einem Durchmesser von unter 12 cm, das in Lohnaufarbeitung nicht gewinnbringend auf-gearbeitet werden kann.

Alles in allem wurden ca. 62 Hektar des Gemeindewaldes durchforstet bzw. geläutert oder gepflegt.

Es fielen rund 65 fm Sturm- und 60 fm Käferholz an. Das sind lediglich 3% des Jahreseinschlages.

Die Nachfrage nach Brennholz in Form von Reisiglosen und Polterholz ist nach wie vor enorm. Es wurden ca. 350 fm in Form von Reisiglosen und ca. 320 fm Polterholz an Schneeberger Bürger vergeben.

Forstkulturen

Im Frühjahr wurden in der Abteilung Dick in den durch Käfer und Windwurf entstandenen lichten Teilflächen 1.000 Buchen und je 50 Bergulmen, Esskastanien und Walnußbäume gepflanzt. Diese wurden anschließend vom künftigen Jagdmitpächter Jürgen Mairon in seiner Freizeit, also für den Forstbetrieb kostenfrei, mit Verbissschutz versehen. Des Weiteren wurden in der Waldabteilung Bubenhecke 200 Roterlen gepflanzt.

Wegeunterhaltung

In den Abteilungen Brölberg, Hüttenberg, Bubenhecke und Mühlberg wurden Rückewege mit einer Gesamtlänge von 2.400 Meter verbreitert. Der Großteil der Rückewege im Schneeberger Forst wurde vor 20-25 Jahren angelegt. Diese sind mittlerweile zu schmal für die heutigen, immer breiter und größer werdenden Rückemaschinen. Auch in den nächsten Jahren werden wir vor Hiebsmaßnahmen hier immer wieder nachbessern müssen, um das anfallende Holz an die Waldwege rücken zu können. Dafür wurden rund 3.500 € aufgewendet.

Rund 6.000 lfm der Waldwege wurden für 9.130 € geschottert, Teilstrecken wurden gegrädert. Viele unserer Waldwege sind "durchgefahren" und benötigen dringend eine Aufschotterung der Fahrspuren, um einer aufwendigen und teueren Instandsetzung in den nächsten Jahren vorzubeugen.

Ein Wasserdurchlass am Atzmannweg (Mausklinge) musste neu verlegt werden, da das Endrohr abgerutscht war und der ganze Weg abzurutschen drohte. Die Kosten dafür rund 1.550 €. Bei vielen Waldwegen wurde für 2.660 € das Lichtraumprofil freigeschnitten und die Bankette gemulcht.

Die Furt an den Frommetswiesen war im Laufe der Jahre immer wieder vom Hochwasser beschädigt worden und im Frühjahr nicht mehr von Holzfuhrwerken befahrbar. Da die zuständige Flussmeisterei nicht bereit war, diese zu reparieren, musste dies vom Forstbetrieb übernommen werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 920 €.

In der Waldabteilung Atzmann wurde eine Rückegasse zu einem für LKW befahrbaren Waldweg ausgebaut. Auf einer Länge von ca. 1.400 Metern wurde die Trasse um zwei Meter verbreitert und die erste Tragschicht eingebaut. Die für 2012 vorgesehene restliche Schotterung des Weges wurde aufgrund der guten finanziellen Situation im Forstbetrieb auf 2011 vorgezogen. Dieser Weg erschließt nun den unteren Teil der Abteilung Atzmann und nun können auch dort die Bestände durchforstet und das anfallende Holz abgefahren werden.

Die Kosten belaufen sich auf ca. 18.600 €.

Forsthaushalt

Der Forstbetrieb kann für das Jahr 2011 anstatt der kalkulierten rund 50.000 € einen

Gewinn von ca. 107.000 € verzeichnen. Das kommt sowohl durch Mehreinnahmen von ca. 27.000 € als auch durch Minderausgaben in Höhe von ca. 33.000 € zustande.

 

Besonders bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Adamek für die vorbildliche und

vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

 

1. Bgm. Kuhn dankt dem Forsttechniker Oswin Loster für die fachmännische Bewirtschaftung des Gemeindewaldes. Gerade in diesem durch den Umbau und die Erweiterung der Wasserversorgung schwierigen Jahr konnten trotzdem viele Projekte im Wald vorbildlich gemacht werden. Dafür ein herzliches Dankeschön.