Sitzung: 04.12.2020 Gemeinderat
Sachverhalt:
1.
Bürgermeister Repp verabschiedet den ehemaligen Bürgermeisters Erich Kuhn mit
folgenden Worten:
„Heute wollen wir die Gunst der Stunde
nutzen und unseren lang im Amt gewesenen Bürgermeister und meinen Vorgänger
Erich Kuhn offiziell in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden.
Die Verabschiedung und Ehrung war
schon des Öfteren, in einem würdigen Rahmen, mit Beteiligung der örtlichen
Vereine und persönlichen Freunden von Erich geplant. Jedoch sind sie immer
wieder der Corona Pandemie zum Opfer gefallen.
Auch heute war die Festlichkeit,
verbunden mit einem gemeinsamen Essen in vorweihnachtlicher Atmosphäre,
angesetzt. Es kam wiederum anders als wir gehofft hatten.
Meine persönliche Auffassung und die
des Gemeinderates war, die Würdigung nicht noch einmal zu verschieben und diese
nun in einem kleineren Rahmen durchzuführen. Wenn nicht jetzt, wann dann.
Die dazugehörende Feier wird, sobald
es möglich ist, nachgeholt.
Manfred Rommel ein CDU Politiker sagte
einmal:
„Ein Mensch, der viel gewandert ist,
ist nach unserer Sprache in vielen Dingen bewandert, also erfahren und
sachkundig“.
Bei deiner 24jährigen Wanderschaft als
Bürgermeister von Schneeberg konntest du dir viel Erfahrung aneignen. Verbunden
mit deiner sachkundigen Denkweise hast du Schneeberg Schritt für Schritt nach
vorne gebracht und für die Zukunft gut aufgestellt.
Vor keiner Aufgabe hast du dich
weggeduckt, mit allen nicht bekannten Schwierigkeiten, hast du sie angenommen
und versucht zu lösen. Dass ist dir zumeist auch gelungen.
Immer mit der Wahrheit vor Augen, dass
die Ausgaben sich nicht nur nach den Wünschen, sondern auch nach den Einnahmen
richten müssen, hast du viele Projekte begonnen und auch zu Ende geführt.
Dies war mit viel Lob aber auch mit Kritik
verbunden.
Nichts hat dich umgeworfen, du hast
gekämpft und immer mit Blick nach vorne gearbeitet. Deine stolze Bilanz die du
jetzt vorweisen kannst verdient Lob und Anerkennung.
Die erste große Herausforderung 1996,
in deinem ersten Jahr als Bürgermeister, war die Schaffung von Bauplätzen, um
möglichst viele junge Familien in unserer Ortschaft zu halten.
Unter deiner Federführung wurden das
Baugebiet „Roscheklinge“ mit 62 Bauplätzen erschlossen. Dort wurden im Jahre
2000 die ersten Häuser errichtet.
Wie man sehen kann sind nur noch
wenige Bauplätze unbebaut.
Insgesamt mit Erschließung der
Bergstraße, des Schulgeländes und Nähe Schulstraße sind in deiner Amtszeit 84
Bauplätze geschaffen worden.
Schon vor deiner Zeit als Bürgermeister
war für dich der Ausbau des Radwegenetzes in unserer Region ein großes
Anliegen.
Schon 1998 hast du erreicht, dass der
Radweg von Schneeberg nach Amorbach in Zusammenarbeit mit der Stadt Amorbach
umgesetzt wurde. Nicht lange danach 1999 begann man den Radweg von Schneeberg
nach Rippberg zusammen mit der Stadt Walldürn zu planen und zu verwirklichen.
Dies war der erste Radweg den das Staatliche Bauamt als
bundesstraßen-begleitender Radweg komplett bezahlt hat. Mit diesen beiden
Anbindungen an das Radwegenetz hast du dir einen langersehnten und hart
umkämpften Wunsch erfüllt.
Überaus wichtige Kanal, Wasserleitungs-
und Straßenbaumaßnahmen wurden in deiner 24jährigen Amtszeit auf die Wege
gebracht und abgeschlossen.
Sie waren oft mit vielen
Schwierigkeiten verbunden und dadurch auch sehr kostspielig. Dies waren im
Einzelnen:
- Die
endgültige Erschließung des Gewerbegebietes Mändl/Neuberger.
- Der
Ortsteil Zittenfelden wurde über eine vier Kilometer Druckleitung, die über
weite Strecken durch das Zittenfeldener Tal führt, an das Abwassersystem in
Schneeberg angeschlossen.
Die Druckleitung ist
mittlerweile durch Hochwasser freigespült worden und muss nun neu gesichert
werden. Das ist jetzt meine Aufgabe.
- In
der Rippberger Straße wurde die Kanalisation und die Wasserleitung erneuert.
Die Straße musste halbseitig gesperrt werden. Bei diesem hohen
Verkehrsaufkommen durch unser Ort war dies keine leichte Aufgabe.
- In
der Winterhelle wurde die Kanal- und Wasserleitung erneuert. Was neu war, die
Straße wurde gepflastert und nicht geteert. Dort wohnte ja auch der
Bürgermeister, da musste die Straße ja etwas Besonderes werden.
- Eine
der größten Herausforderung war der Austausch der Wasserleitung und des Kanals
in der Marktstraße und im Hangweg. In diesem Zusammenhang wurde der Hauptkanal
durch den Hofweg geführt. Ein Gehsteig entlang der Marktstraße wurde
geschaffen. Die Erneuerung der Marktstraße erfolgte in Zusammenarbeit mit dem
Landkreis.
Da die Steige bei dieser
Maßnahme vom Ort abgeschnitten war mussten im Vorfeld viele organisatorischen
Aufgaben erfüllt werden (Brandschutz, Rettungsdienst, Krankentransport, Müllabfuhr
und vieles mehr).
Bei diesem Projekt gab
es viele Kritiker und Überwachungspersonal. Da ich, um die Steige zu erreichen
zu Fuß durch den Baustellenbereich gehen musste, habe ich die vielen Gespräche
und Diskussionen für dich abgenommen.
- Zwei
Mal hast du erreicht, dass die Ortsdurchfahrt B47 mit einem lärmreduzierenden
Asphalt versehen wurde. Dabei wurden die Kanaldeckel auf den neusten Stand der
Technik getauscht. Somit wurde auch das Klappern der Deckel minimiert. Bei der
letzten Sanierung wurden zwei Schächte zu geteert, die Anwohner sind sehr
zufrieden damit.
Im Zuge der zweiten
Sanierung im letzten Jahr wurde auch der Gehsteig von der Gärtnerei Breitenbach
bis zum Ortseingang erneuert.
Für die Verbesserung der
Verkehrssicherheit hast du dich sehr stark gemacht. Es ist dir gelungen eine
Schranke am Bahnübergang Neudorfer Straße zu bekommen. Der Bahnsteig wurde
erneuert und Barrierefrei gemacht.
Eine Ampelanlage, mitten im Ort wurde
installiert und die 30er Zone an der Ortsdurchfahrt eingerichtet.
Was einigen Bürgerinnen und Bürgern
nicht gefallen hat, es wurde, schon wie bei deinem Vorgänger, eine Gaststätte
abgerissen. Das Gasthaus zum Hirschen musste weichen und es wurden sechs neue
Parkplätze errichtet. Es kam noch zwei zusätzliche Schließungen von Gaststätten
hinzu, Engel und Cafe Odenwald.
Eines ist noch zu bemerken, bei Artur
und dir wurden Gaststätten abgerissen und geschlossen, in meiner kurzen
Amtszeit wieder eine eröffnet. Ich würde sagen, ein Pluspunkt für mich.
Zu einem Bürgermeister gehört auch,
dass er Brücken baut. Nicht nur von Mensch zu Mensch auch über das Wasser. Von
denen hast du einige vorzuweisen.
- Der
Fußgängerüberweg an der Frommetswiese musste zwei Mal errichtet werden. Bei dem
Abriss der alten Brücke stand dir das Wasser sogar bis zum Hals.
- Der
Steg im Bereich der Tankstelle Adler
- Die
Bühlwegbrücke
- Die
Radwegbrücke in den Sandwiesen
Die DSL Versorgung für Schneeberg, Hambrunn
und Zittenfelden wurde ausgebaut.
Die Hochbauprojekte unter deiner Regie
haben viel für die Infrastruktur von Schneeberg beigetragen.
- Der
Umbau und die energetische Sanierung des Kindergartens mit Anbau des Krippen-Gebäudes
sowie die Schaffung von sechs neuen Krippenplätzen.
- Die
Neugestaltung und Erweiterung des Kindergartenspielplatzes.
- Kirchenrenovierungen
Schneeberg und Hambrunn Das war ein hartes Auseinandersetzen, Erich gegen Erich.
- Der
Erwerb der Lagerhalle von der Spedition Egert. Dort wurde der neue Bauhof
eingerichtet.
- Umbau
und Erweiterung des Feuerwehrhauses.
- Neubau
des Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus in Zittenfelden.
- Sanierung
der Alten Schule in Hambrunn, hier hat die Feuerwehr Hambrunn ihr Heim
gefunden.
- Neue
Verwaltungsräume wurden errichtet und der Sitzungssaal renoviert.
- Die
Sanierung der Grund- und Mittelschule in Amorbach.
- Das
Wasserwerk wurde erweitert und mit Chlordioxyd und jetzt mit
Ultrafiltrationsanlage ausgestattet.
- Der
Hochbehälter Hambrunn wurde saniert und vor kurzer Zeit wurde die Zuleitung vom
Wasserwerk zum Hochbehälter Hambrunn erneuert.
Das Highlight in deiner Amtszeit war
die Errichtung des Dorfwiesenhauses. Es entstanden Vereinsräume, dort fanden
der Musik- und der Gesangverein, die Rotkreuzbereitschaft und die
FG-Schneeberger Krabbe ihr zu Hause. Ein Jugendraum und Gemeindesaal runden das
ganze Projekt ab. Durch die unendliche Eigenleistung der örtlichen Vereine, die
Geduld des Ingenieurbüros und die Weitsicht von dir und dem Gemeinderat, ist
hier ein Vorzeigeobjekt entstanden. Um dieses Bauwerk werden wir Schneeberger
von vielen Kommunen, beneidet.
Das Dorfwiesenhaus ist aus dem
örtlichen Vereinsleben bzw. für die gesamte Bevölkerung nicht mehr weg zu
denken. Durch den neu errichteten Spielplatz, die Sportplätze, das
Feuerwehrhaus und die Turnhalle drum herum ist es eine Stätte der Begegnung für
alle Bürgerinnen und Bürger. Du hast in dieses Projekt viel Energie investiert
und bist oftmals an deine Grenzen gekommen. Denn sehr viele Gespräche und
Verhandlungen mit der Nachbarschaft waren erforderlich.
Bei all diesen Ausführungen kann man
feststellen, du hast sehr viel investiert. Aber immer versucht durch Gelder
verschiedenster Zuwendungen die Ausgaben so gering wie möglich zu halten.
Durch deine Weitsichtigkeit und den
Blick auf die Ausgaben hast du den Schuldenstand in all den Jahren von 624 €
auf 489 € pro Kopf abbauen können.
Mit einer der Höhepunkte, in deiner
Amtszeit, da bin ich mir ganz sicher, war die 775-Jahr-Feier. Hier konnte man
den Zusammenhalt und die Gemeinsamkeit der Schneeberger Bevölkerung regelrecht
spüren. Es wurde zusammen eine Festlichkeit, unter deiner Regie, auf die Beine
gestellt, man hätte am liebsten nicht mehr aufgehört zu feiern.
Du hast es sogar geschafft zu diesem
Anlass die damalige Präsidentin des Bayerischen Landtages, Frau Barbara Stamm,
nach Schneeberg zu holen.
Für alle Vereine hattest du immer ein
offenes Ohr und hast sie unterstützt wo es nur ging. Du hast sie nie im Stich
gelassen. War dies bei finanziellen Probleme, beim Erwerb von Immobilien oder
diversen Anschaffungen oder wenn es an Helfer bei Festlichkeiten gefehlt hat,
warst du zur Stelle und bist eingesprungen. Ich bin mir sicher, die Vereine
können auf deine Hilfsbereitschaft auch weiterhin bauen.
Deine sozialen Kontakte zu allen
Bürgerinnen und Bürgern, egal welches Alter, Geschlecht, reich oder arm, mit
oder ohne Behinderung, Familien mit den unterschiedlichsten Problemen,
Asylsuchende, kann man nur als vorbildlich bezeichnen.
Allen hast du dich angenommen, da gab
es keine Ausnahmen und du hast versucht ihnen, soweit es in deiner Macht stand,
zu helfen.
Ja deine Devise war und sie ist es
auch heute noch:
„Es gibt eine Zeit für die Arbeit.
Und es gibt eine Zeit für die Liebe
und Wertschätzung. Mehr Zeit hat man nicht“.
Zusätzlich zu deiner Arbeit als Bürgermeister
hast du durch deine Zugehörigkeit im Kreistag die Anliegen von Schneeberg dort
vertreten und viele wertvolle Kontakte geknüpft.
Ja, Erich ich könnt noch über vieles
berichten, denn 24 Jahre ist eine lange Zeit in der vieles geschieht.
Adolf Kolping sagte einmal über die
Zeit:
„Die Zeit an sich betrachtet ist
völlig wertlos, sie erhält den Wert für uns erst durch unsere Tätigkeit in ihr.“
Durch deine aufopfernde Tätigkeit hast
du in deiner 24jährigen Amtszeit als Bürgermeister, sehr viel Wertvolles für
die Marktgemeinde Schneeberg geschaffen.
Auf das du sehr stolz sein kannst.
Ich danke Dir im Namen des
Gemeinderates und aller Bürgerinnen und Bürger von Schneeberg für deinen
überdurchschnittlichen Einsatz für unsere Heimat Schneeberg.
Auf Grund Deiner Verdienste für den
Markt Schneeberg darf ich dich in Würdigung und Anerkennung zum
„Altbürgermeister“ ernennen.
Ein Politiker wurde mal gefragt: "Was
würden Sie anders machen, wenn Sie die 24 Jahre wiederholen könnten?" – Er
antwortete: "Mich nicht mehr über jeden Dreck so aufregen."
Ich denke, dass du das auch so siehst.“
1. Bgm.
Repp überreicht ihm eine
handgefertigte Urkunde mit der Ernennung zum Altbürgermeister. Zusätzlich
erhält er noch eine Geldzuwendung und ein Erinnerungsgeschenk sowie Blumen für
seine Ehefrau.
„Da heute bei deiner Verabschiedung
und Ernennung zum Altbürgermeister, kein Vertreter der Vereine dabei sein kann,
habe ich die Aufgabe übertragen bekommen, im Namen aller Vereine dir zu Danken.
Die Vereine sagen Danke für deinen persönlichen Einsatz den du ihnen
entgegengebracht hast. Jeder Verein konnte mit seinen Problemen zu dir kommen
und du hast immer den Versuch gestartet zu Helfen. Die Laudatio für dich wollen
sie dir, bei der Feier die wir noch nachholen, persönlich überbringen. Das
Geschenk darf ich dir jetzt schon überreichen.
Du hast dir ein neues E- Bike zugelegt
um auch weiterhin deine Leidenschaft das Radfahren ausüben zu können. Daran
wollen sich die Vereine finanziell beteiligen.
Dieses Symbolische Geschenk wurde von
Bernhard Speth hergestellt.
Lieber Erich ich wünsche Dir und
deiner Frau Elvira von ganzen Herzen eine glückliche Zeit bei bester
Gesundheit, auch im Kreise deiner Familie.
Ich wünsche dir eine geruhsame
Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.“
Im
Anschluss bedankt sich Altbürgermeister Erich Kuhn:
„Liebe Mitglieder des Gemeinderates
ich sehe heute viele neue und junge Gesichter – das freut mich!
liebe Anwesende,
lieber Kurt,
vielen herzlichen Dank für deine lobenden Worte und die hervorragende
Laudatio.
- das macht mich ja ein bisschen verlegen, so viel Gutes zu hören -
Aber Lob hört sich immer gut an. Ganz besonders wenn das Lob
von anderen kommt und ehrlich gemeint ist.
Wenn man nicht so gelobt wird, kann Selbstlob eine Aufmunterung sein,
deshalb für euch alle – es ist ja Advent - ein Gedicht von Jürgen Spohn
mit dem Titel: Stern
Stern
ich stehe manchmal neben mir
und sage freundlich „Du“ zu mir
und sag: du bist ein Exemplar,
wie keines jemals vor dir war.
Du bist der Stern, der Sterne.
Das hör ich nämlich gerne.
Natürlich freue ich mich, wenn meine 24jährige Arbeit als Bürgermeister
positiv gesehen wird und dies auch zum Ausdruck kommt.
Genau vor 25 Jahren – am 4. Dezember 1995 –
(der 4. Dez. ein besonderer Tag: Geburtstag meiner Mutter, Gedenktag Adolph
Kolping)
es war auf der CSU-Versammlung im Gasthaus zum Hirschen,
wurde an mich die Frage gestellt:
Kannst Du Dir vorstellen, als Bürgermeister zu kandidieren?
Ich habe bekanntlich kandidiert und wurde am 10. März 1996 zum Bürgermeister
gewählt.
Ich darf sagen, die 24 Jahre waren für mich eine interessante und spannende
Zeit. Nie wurde es langweilig. Vieles ist passiert, vieles hat sich getan,
vieles habe ich erlebt. Es gab viele Gespräche, Sitzungen und Ortstermine.
Sehr viele freudige Ereignisse durfte ich erleben, aber natürlich mussten auch
einige schwierige Probleme und traurige Anlässe durchgestanden werden.
Ich war gerne Bürgermeister in Schneeberg und ging gerne ins Rathaus zur
Arbeit.
Viele Weggefährten haben mich während dieser Zeit intensiv begleitet. Ich
fühlte mich unterstützt, das schaffte Selbstvertrauen und gab mir auch die
nötige Freiheit.
Insbesondere die Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat waren meine
ständigen Begleitpersonen und wertvolle Berater.
Gemeindliche Projekte sind nur gemeinsam mit anderen zu erreichen.
Wir sind die Aufgaben der Gemeinde konstruktiv angegangen,
haben nach guten Lösungen gesucht und konnten so auch viel erreichen.
Wir arbeiteten gemeinsam an vielen Themen parteiübergreifend
mit Bürgerblock/Freie Wähler, der SPD und der CSU.
Einige Gemeinderäte waren die ganze Zeit - 24 Jahre - dabei:
Thomas Haas, Helga Blatz-Schmitt, Dietmar Kuhn und Marita Loster,
andere sehr lange – wie z.B. Kurt Lausberger 22 Jahre.
Ich danke heute allen den bereits Ausgeschiedenen Gemeinderäten, z.B. Wolfgang
Gräser, Egon Büchler, Reinhold Eck und Ewald Winkler - nur um einige Namen zu
nennen - einige sind schon verstorben, wie z.B. Edeltrud Blättner und Erich
Reichert
und allen hier anwesenden Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates sehr
herzlich für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Gemeinderat
während meiner Zeit als Bürgermeister.
Ich danke auch allen Beschäftigten der Gemeinde, sei es in der Verwaltung, im
Bauhof, Wasserwerk, Forst, Feuerwehr oder im Kindergarten. Auch hier habe ich
viel erlebt in den 24 Jahren. Der Beginn war durch Raimund Loster geprägt und
anschließend mit Dir Gabi.
Dank sage ich den Pressevertretern, Franz Miltenberger und Frau Jennifer
Lässig, allen Handwerkern, Firmenvertretern, Architekten, Ingenieuren, den
Behördenvertretern und verantwortlichen der Kirchengemeinde. Ganz besonderen
Dank gilt den Bürgermeisterkollegen der Nachbargemeinden sowie den vielen
wohlwollenden Bürgerinnen und Bürgern in dieser Zeit.
Das gute Zusammenleben in Schneeberg ist geprägt durch die vielfältigen
Aktivitäten der vielen Vereine in unserem Ort. Es war für mich eine Freude mit
ihnen zusammen zu arbeiten. Allen Vorständen und Vereinsmitgliedern von meiner
Seite ein herzliches Dankeschön.
Bewundernswert war z.B. die Zusammenarbeit beim Bau des Dorfwiesenhauses.
Es hat mich auch immer sehr gefreut, dass in Schneeberg das Zusammenleben mit
den Flüchtlingen, ob von Afghanistan, Osteuropa, Pakistan oder Syrien, gut
geklappt hat.
Ich danke meiner Frau Elvira für Ihre Sorge und Unterstützung sowie
meinen Kindern Annegret, Viktoria und Raphaela. Sie haben mir einen wunderbaren
Empfang am Ende meiner Dienstzeit bereitet. Ich danke allen, die an dem tollen
Video-Beitrag mitgewirkt haben.
Ich danke Gott, dass er mir in dieser Zeit viel Kraft, Geduld und
Gesundheit geschenkt hat und mich vor Unheil bewahrt hat.
Gottes Hilfe und Beistand waren unerlässlich.
Nach 24 Jahren habe ich nun das Rathaus kampflos geräumt -
- das Wahlergebnis anzuzweifeln oder dagegen zu klagen lag mir fern!
Mir war sehr an einem friedvollen Übergang gelegen und
lieber Kurt, ich denke das ist auch ganz gut gelungen.
Dir und Deiner Frau Susanne und deiner ganzen Familie wünsche ich alles
erdenklich Gute und weiterhin ein erfolgreiches Gelingen der Amtsgeschäfte.
Die Corona-Zeit zeigt uns, wie wichtig ein differenziertes Beurteilen
und das verantwortungsvolle Abwägen sind, um wirksame Lösungen zu finden. Es
ist heute mehr denn je auch von Bedeutung, die getroffenen Entscheidungen gut
zu begründen und nach außen überzeugend zu kommunizieren.
Dem Gemeinderat wünsche ich ein gutes und geduldiges Miteinander,
die richtige Setzung der Arbeitsschwerpunkte und eine erfolgreiche
Aufgabenerfüllung zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger von Schneeberg.
Ich wünsche euch allen - Freude bei dieser Arbeit sowie Glück, Erfolg und
Gottes Segen.
Und wie geht es nun mir?
Die berufliche Aufgabenlast und der daraus resultierende Termindruck sind weg.
Ich kann, trotz meiner Herzinfarkte vor einem Jahr, das Leben in Schneeberg gut
genießen. Ich habe liebe Menschen um mich, die es mir leicht und viel Freude
machen. Meine Frau lässt mir genügend Freiheit, Spielraum und Zeit.
Gerügt wurde ich, dass ich für 7 Uhr den Wecker stelle – dies sei
„nicht rentnerkonform“. Ich wurde jedoch auch schon von Gemeinderatskollegen
In der Winterhelle beneidet – mitten am Werktag eine E-Bike Tour zu machen oder
mit dem Spazierstock an ihnen vorbei zu marschieren.
Ich kann nun auch mal dicke Bücher lesen z.B. Helmut Kohl – eine
politische Biographie von Hans-Peter Schwarz, dieses Buch hat über 1000 Seiten
und ich habe es zum 60. Geburtstag bekommen oder philosophische Vorlesungen in YouTube
oder Mediatheken. Also Langeweile kenne ich trotz Corona-Reisebeschränkungen
nicht.
Die Vorhersage von bereits ausgeschiedenen Bürgermeisterkollegen:
Es gäbe noch ein Leben danach – hat sich bewahrheitet
und ich bin für dieses Leben froh und dankbar.
Vielen herzlichen Dank euch allen (auch im Namen der ausgeschiedenen
Gemeinderatskolleginnen Helga und Marita sowie Gemeinderatskolleginnen Hubert
und Dietmar) für diese Verabschiedung und die Geschenke.
Allen noch einen ruhigen und besinnlichen Advent und ein herzerfrischendes
und fröhliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Angehörigen und Freunde.“
Im Anschluss verabschiedet Bürgermeister Repp die ausgeschiedenen
Gemeinderatsmitglieder Marita Loster, Dietmar Kuhn, Helga Blatz-Schmitt und
Hubert Ort.
„Liebe Marita,
24 Jahre lang gehörtest du dem
Gemeinderat an und warst eine sehr engagierte Wegbegleiterin unseres
Altbürgermeister Erich Kuhn. Du hast dich genauso lange wie Erich für das Wohl
unserer Marktgemeinde eingesetzt.
In den 24 Jahren gehörtest du den
Ausschüssen, Kindergarten, Jugend, und Finanzen an. Schneeberg hast du viele
Jahre im Schulverband vertreten. In dieser Zeit wurden die Schulgebäude saniert
das für dich Mehraufwand mit sich brachte. Die Gestaltung des Friedhofes war für dich
immer ein Thema gewesen und du hast dich mit guten Ideen eingebracht.
Immer mit dem Ohr an der Bevölkerung
hast du dich derer Belangen angenommen und auch eingesetzt. Die Geschwindigkeitsbegrenzung
an der B47 und die damit verbundene Lärmreduzierung war dein Steckenpferd, dass
du durch deine positive Hartnäckigkeit immer vorantreiben wolltest. Seit deinem
wohlverdienten Ruhestand kannst du viel Zeit mit deinem Enkel verbringen und
kommst dadurch auf den örtlichen Spielplätzen herum.
Immer wieder kommen von dir Anregungen
oder Informationen über die Verbesserung und den Zustand der Plätze.
Wenn man sich mit dir unterhalten hat
konnte man gleich feststellen, die Behörden waren nicht deine Freunde.
Marita, ich bedanke mich im Namen des
Gemeinderates für deinen überdurchschnittlichen Einsatz im Gemeinderat und für
alle unsere Bürgerinnen und Bürger.
Als Anerkennung und Dank übereiche ich
dir eine kleine Zuwendung und ein Geschenk das dich immer an die
Gemeinderatszeit erinnern soll.
Lieber Dietmar,
Auch du hast 24 Jahre lang deine
Freizeit aufopferungsvoll dem Gemeinderat gewidmet. 24 Jahre konnte Erich Kuhn
auf deine fachliche Kompetenz im Bauwesen und Baurecht zählen. Auf Grund deiner
Erfahrung warst du während deiner gesamten Gemeinderatszeit im Bauausschuss
tätig. Viele Projekte wurden unter deiner Mitwirkung vorbereitet. Durch dein
kritisches Hinterfragen und deiner Erfahrung hast du stets zum Gelingen
beigetragen und so manche Baumaßnahme vor einer Unkorrektheit bewahrt. Durch
deine Ratschläge konnten so manches Geld eingespart werde. Du hast den Markt
Schneeberg 12 Jahre als Verbandsrat beim Abwasserzweckverband vertreten.
Durch deine persönlichen Kontakte zu
den Bürgerinnen und Bürger hast du viele Anliegen mit in das Gremium gebracht.
Dietmar für deine aufopfernde
Tätigkeit im Gemeinderat darf ich dir als Zeichen des Dankes der Gemeinde eine
Zuwendung und ein Geschenk zur Erinnerung an diese Zeit überreichen.
Liebe Helga,
Seit 24 Jahren begleitest du die
Geschicke des Gemeinderates und genauso lange hattest du auch das Amt der
Ortssprecherin von Zittenfelden inne.
24 Jahre lang bist du bei Wind und
Wetter, zu den Sitzungen nach Schneeberg gefahren. Jetzt müsstest du ein
bisschen früher losfahren, da man nur noch 70 km/h fahren darf.
Mit vollem Elan hast du dich den
Anliegen der Bürgerinnen und Bürger von Zittenfelden angenommen und im
Gemeinderat zur Sprache gebracht. Auch wenn es um Themen ging die nichts mit
Zittenfelden zu tun hatten, war es für dich selbstverständlich bei der Lösungsfindung
deine Ideen mit einzubringen. Durch deine Sachlichkeit warst du eine angenehme
Mitstreiterin. Man merkte, dass du durch deinen Beruf, mit den
unterschiedlichsten Menschen zusammenkamst. Durch persönliche Gespräche
wusstest du zu genau was die Leute bewegt und wo der Schuh drückt.
In deiner Amtszeit als Ortssprecherin
wurde für Zittenfelden vieles in Angriff genommen und fertig gestellt.
Stellvertretend für die Projekte möchte ich gerne das Dorfgemeinschaftshaus
nennen. In den Räumlichkeiten hat die Feuerwehr ein zu Hause gefunden. Hier ist
ein wunderschönes Bauwerk für Zittenfelden entstanden. Die dazugehörende
Außenanlage und der Spielplatz verschönern den Ortsmittelpunkt.
Zahlreiche Eigenleistungen wurden
absolviert und mussten organisiert werde. Das war für dich ein Kraftakt die
Bürgerinnen und Bürger zu mobilisieren.
Das 2. Projekt war die Renovierung der
Kirche mit der Elektrifizierung der Glockenanlag. Auch dies war nicht einfach.
Mit einem schönen Gottesdienst im Freien wurde das Gotteshaus gesegnet und die
Maßnahme abgeschlossen.
Schade, dass du nicht mehr zu unserem
Team gehörst. Mit wem soll ich jetzt nach der Sitzung nach Hause fahren?
Ja Helge, ich bedanke mich bei dir für
die geleistete Arbeit und möchte auch dir eine Zuwendung und das
Erinnerungsgeschenk überreichen.
Lieber Hubert,
Als ich dich im Jahr 2007 mitten im
Wald auf dem S5 gefragt habe, ob du für den Gemeinderat kandidieren und bei der
CSU auf die Liste gehen würdest und du mir einige Tage später meine Frage mit
Ja beantwortest hast, war für mich klar, du bist eine Bereicherung für das
Gremium.
Von 2008 bis 2020 hast du das Amt des
Gemeinderates ausgeübt und in dieser Zeit warst du für uns alle der wichtigste
Mann im Finanzausschuss. Durch deine Kompetenz im Finanzwesen warst du
Parteiübergreifend immer unserer Ansprechpartner. Du hast den Haushalt der
Gemeinde, dem Schulverband und dem Abwasserzweckverband gründlich unter die
Lupe genommen und wenn es Ungereimtheiten gab warst du derjenige, der sie
gefunden hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass du den Haushalt mal nicht
hinterfragt hast.
Eine wichtige Verbindungsperson warst
du zwischen Gemeinde und Kirche. Als Kirchenpfleger und Gemeinderat hast du die
Interessen der Kirche und der Gemeinde vertreten. Du hast wesentlich dazu
beigetragen bei der Baulastablösung vom Pfarrhaus. Auch den Kindergarten hast
du unterstützt.
Darüber hinaus hattest du immer ein
offenes Ohr für die Vereine und hast dich für sie stark gemacht.
Nach den Gemeinderatssitzungen bist du
mit deinem Alterskollegen Dietmar noch unwahrscheinlich lange in der Gaststätte
sitzen geblieben. Wenn der Hubert gesagt hat „trinke me no ens, hä“ dann ist es
meist spät geworden. Normalerweise solltet ihr zwei alle 3 Wochen euch treffen
um daran anzuknüpfen.
Ein herzliches Dankeschön an dich
Hubert für deine Unterstützung und die geleistete Arbeit. Gerne übereiche ich
dir die Zuwendung und ein Erinnerungsgeschenk.“
Die ausgeschiedenen
Gemeinderäte bekommen je nach Dauer der Zugehörigkeit zum Gemeinderat eine
Geldzuwendung, ein Abschiedsgeschenk sowie Blumen überreicht. Da Hubert Ort aus
gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein kann, wird ihm das Geschenk von
Bürgermeister Repp zu Hause überreicht.