Sachverhalt:
1. Bgm. Kuhn teilt mit, dass in der Bürgerversammlung am
6. Januar 2018 verschiedene Themen angesprochen wurden:
·
Verwendung
der Schule als Kindergarten,
·
Lotsendienst
an der Ampel,
·
Lautsprecheranlage
und
·
Überquerung
der B47 bei Beerdigungen,
·
Erhebung
von Straßenausbaubeiträgen für den Gehsteig in der Marktstraße,
·
Finanzierung
der Wasserversorgung durch Ergänzungsbeiträge bzw. Gebühren,
·
Verkehrsverbindungen
mit Zug und Bus von Schneeberg nach Miltenberg,
·
Aufforstung
am Beuchener Berg,
·
Verwendung
des Gemeindehauses Ecke Ringstraße/Hauptstraße und
·
Ortsfamilienbuch
von Schneeberg.
Er hat bereits in
der Bürgerversammlung zu den gestellten Fragen Stellung genommen, möchte heute
nochmals dem Gemeinderat die Möglichkeit geben, zu diesen Themen Stellung zu
bezieht.
Protokoll-Notiz von
der Bürgerversammlung in Schneeberg am 6. Januar 2018
Thomas Berberich
brachte die Entscheidung des Marktgemeinderates zum Abbruch des ehemaligen
Schulgebäudes für die Schaffung neuer Bauplätze zur Sprache. Er sieht in der
Nutzung des Gebäudes als gemeindlicher Kindergarten eine weitere sinnvolle
Verwendungsmöglichkeit für dieses Anwesen. Trotz umfangreicher Investitionen in
den letzten Jahren im derzeitigen Kindergartengebäude sei dieses nach seiner
Ansicht in allen Belangen an seine Grenzen gestoßen. Für die Möglichkeit der
Schaffung von sechs Bauplätzen sei das Schulgelände mit seinem einzigartigen
Charakter viel zu wertvoll. Außerdem bestehe nach seiner Meinung mit Hinweis auf
die zahlreichen Baulücken im Ort auch keine Notwendigkeit für die Ausweisung
eines neuen Baugebietes.
Im Gegensatz zur
räumlich und sicherheitstechnisch beengten Situation am derzeitigen
Kindergartengebäude befinde sich das Schulareal in einer absolut verkehrsberuhigten
Ortslage, sei eben und hochwassersicher und ermögliche neben einer
ausreichenden Zahl von Parkgelegenheiten einen barrierefreien Zugang. Zudem
könnte der Kindergartenspielplatz direkt am Gebäude errichtet werden.
Die Finanzierung
könnte aus dem Verkaufserlös des derzeitigen Kindergartengebäudes, aus
staatlichen Zuschüssen sowie den notwendigen gemeindlichen Eigenmitteln
erfolgen. Thomas Berberich appellierte an die Mitglieder des
Marktgemeinderates, die getroffene Entscheidung unter den genannten
Gesichtspunkten nochmals zu überdenken. Gegebenenfalls sollte mit der Stadt
Amorbach Kontakt aufgenommen werden hinsichtlich einer Kooperation im Rahmen
der interkommunalen Zusammenarbeit.
Bürgermeister Kuhn
betonte, dass der bestehende Kindergarten trotz der derzeit hohen Kinderzahl
momentan und auch langfristig ausreichend sei. Nach seiner Meinung sei die
derzeitige Situation die Ideallösung. Aufgrund der hoch geförderten umfassenden
Sanierungsarbeiten am bestehenden Kindergarten in den letzten Jahren könne die
Gemeinde mit keinen weiteren staatlichen Zuwendungen rechnen, was sich bereits
bei der Planung der Erweiterung und Sanierung des Kindergartenspielplatzes
gezeigt habe.
Ralf Wöber erinnerte
daran, dass sich die Betriebserlaubnis für den Kindergarten ursprünglich auf 74
Kinder erstreckte. Eine Betreuung der über diese Zahl hinausgehenden Kinder sei
seit ein paar Jahren nur noch durch Ausnahmegenehmigungen möglich. Dies sei auf
Dauer nicht tragbar und würde neuerliche bauliche Maßnahmen am Kindergartengebäude
erfordern. Insofern werde er als Gemeinderat die Angelegenheit weiterverfolgen.
1. Bgm. Kuhn erkundigt sich nach der Meinung des
Gemeinderates.
2. Bgm. Repp sagt, der Gemeinderat hat das Thema
ausführlich in einer Klausurtagung besprochen. Er hat sich dann entschieden aus
der Schule Bauplätze zu machen, da es dem Gemeinderat am sinnvollsten und
kostengünstigsten für die Gemeinde erscheint. Für den Umbau des Kindergartens
hat die Gemeinde Zuschüsse bekommen. Der Auftrag für die Neugestaltung des
Kindergartenspielplatzes wurde bereits vergeben und soll bereits im März beginnen.
Sollte es zu einer anderen Entscheidung kommen, muss der Auftrag gestoppt
werden.
GR Wöber teilt mit, dass der Kindergarten für 74
Kinder gebaut wurde. Zurzeit hat die Gemeinde eine Ausnahmegenehmigung für über
90 Kinder. Er fordert von Seiten des Landratsamtes eine dauerhafte Ausnahmegenehmigung,
was abgeklärt werden sollte. Weiterhin fordert er zu prüfen, ob eine
Aufstockung des Krippenbereiches möglich ist. Bei der damaligen Erweiterung des
Kindergartens wurde entschieden im Ort zu bleiben und das sollte seiner Meinung
nach auch so bleiben.
GR Speth spricht von einer zweiten
Ausnahmegenehmigung des Landratsamtes für 90 Kinder. Jetzt ist noch die
Aufnahme eines Heimkindes mit einem Buchungszeitfaktor von 1,5 angefragt worden.
Deswegen wäre es ihm wichtig, für das Kindergartengebäude eine Kapazitätserweiterung
prüfen zu lassen. Für eine Erweiterung wegen Aufnahme von Flüchtlingskindern
gibt es auch Fördermöglichkeiten.
GR Loster regt an, für die zweite Krippe die Fördermöglichkeiten zu prüfen.
1. Bgm. Kuhn erklärt, dass derzeit bereits zwei
Krippengruppen im Kindergarten vorhanden sind. Es wird nur der zusätzliche
Bedarf an Krippengruppen oder Kindergartengruppen gefördert. Insgesamt wurde in
das Kindergartengebäude ca. 1 Mio. Euro investiert.
GR Kiel schlägt vor, in unmittelbarer Nähe eine
Erweiterung zu prüfen.
Annegret Kuhn sprach
den morgendlichen Lotsendienst am Fußgängerüberweg unterhalb der Kirche an.
Dieser wurde bislang von Eltern der Schulkinder der ersten Klasse übernommen.
Seit diesem Jahr sei das nicht mehr möglich. Sie bat darum, freiwillige Helfer
zu suchen, welche diesen Dienst 2–3 Mal pro Quartal ausüben können. Weiterhin
empfahl sie, das Staatliche Bauamt dazu anzuhalten, die Umschaltdauer an der
Ampel zu verlängern.
Carmen Fuchs regte an,
Lotsen für Erwachsene an der Fußgängerampel einzusetzen. Besonders bei
Kirchgängen werde die Ampel von Fußgängern nicht genutzt.
Anton Hess
kritisierte, dass sich die Fußgängerampel nach seiner Meinung an der falschen
Stelle befinde. Nach der Anlage des Gehweges in der Marktstraße müsste die
Ampel, um ein zusätzliches Überqueren der Fahrbahn zu vermeiden, über die
Einmündung der Marktstraße hinaus Richtung Amorbach versetzt werden.
Gerhard Lausberger
sprach die Situation an der Kirche bei Beerdigungen an. Er schlug vor, während
des Auszugs der Prozessionsteilnehmer aus der Kirche auf beiden Seiten der B 47
einen Ordner zur Regelung des Verkehrs einzuteilen und bat darum, hierfür
Verantwortliche zu finden. Außerdem sollte der Pfarrer die Gottesdienstbesucher
jeweils dazu anhalten, die Straße zügig zu überqueren.
Thomas Berberich
kritisierte die derzeitige Vergabepraxis an Nutzungsinteressierte des neuen
Dorfgemeinschaftshauses im Ortsteil Zittenfelden. Das Haus sollte nicht nur den
Zittenfeldener Bürgern und Feuerwehrmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr
Zittenfelden für Feiern zur Verfügung stehen, sondern ebenso allen Einwohnern
von Schneeberg und Hambrunn. Zudem könne es nicht sein, dass eine Zusage nur
unter dem Vorbehalt des Eintritts in die Freiwillige Feuerwehr Zittenfelden
erfolge.
Ortssprecherin Blatz-Schmitt erklärt, dass die Freiwillige Feuerwehr Zittenfelden dies aus Angst vor Lärmbelästigung so beschlossen hat. Weiterhin fehlt es noch an Inventar. Die Stühle sind diese Woche geliefert worden. Die Tische müssen neu bestellt werden. Sie sagt, dass die Vorstandschaft das Thema noch einmal aufgreifen wird.
GR Loster sagt, das Dorfgemeinschaftshaus in Zittenfelden wurde mit den gleichen Steuermitteln finanziert wie das Dorfwiesenhaus in Schneeberg. In Schneeberg gibt es auch Beschwerden von Nachbarn auf Grund von Lärmbelästigungen. Sie vertritt die Meinung, dass das Dorfgemeinschaftshaus der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen ist und sagt, dass das die Gemeinde regeln muss.
1. Bgm. Kuhn denkt, das muss in Kooperation mit der FFW Zittenfelden passieren. Er könnte sich eine Regelung wie bei der Vermietung der Alten Schule in Hambrunn über die Feuerwehr vorstellen. Er möchte die Vermietung nicht in Regie der Gemeinde vergeben.
Thomas Berberich
brachte die derzeit im Freistaat Bayern bestehende politische Diskussion zur
Abschaffung der Straßenausbaubeiträge zur Sprache. Er fragte nach, wie sich
diese Situation auf die Anwohner der Marktstraße auswirke, und ob sich eine
mögliche Abschaffung der Straßenausbaubeiträge auch auf die Erhebung von
Wasser- und Kanalanschlussbeiträgen und Ergänzungsabgaben auswirke.
Bürgermeister Kuhn
brachte zum Ausdruck, dass es zu früh sei, hierüber Aussagen zu treffen. Man
müsse zunächst abwarten, was bei der Diskussion herauskommt. Zur
Veranschaulichung der Problematik nannte er einige Beispiele aus
zurückliegenden Abrechnungen und erläuterte die satzungsrechtlichen Grundlagen
zur Erhebung von Straßenausbaubeiträgen. Die Beiträge für die Sanierung der
Marktstraße könnten derzeit ohnehin noch nicht erhoben werden, da die
Schlussrechnungen der Maßnahme der Gemeinde noch nicht vorliegen. Eine
Abschaffung von Wasser- und Kanalanschlussbeiträgen stehe nicht zu Debatte. Die
Erhebung von Ergänzungsbeiträgen sei derzeit jedoch nicht beabsichtigt.
1. Bgm. Kuhn berichtet, dass sich heute die CSU-Landtagsfraktion
bei ihrer Klausurtagung in Kloster Banz für die schnellstmögliche Abschaffung
der Straßenausbaubeiträge entschieden hat und will dies in enger Abstimmung mit
den Kommunen umsetzen. Ein Gesetzesentwurf der CSU-Landtagsfraktion, der sich
in Vorbereitung befindet, soll die Diskussionen um die Straßenausbaubeiträge
befrieden. Er sagt, spannend wird es sein, wie die Regelung mit bereits angefangenen
Maßnahmen ausfällt. Für Schneeberg geht es aktuell um das Projekt in der Marktstraße.
Da eine Schlussrechnung noch nicht vorliegt, können zurzeit die
Straßenausbaubeiträge noch nicht festgesetzt werden.
Thomas Berberich
bemängelte das ÖPNV-Angebot an Werktagen zu Berufszeiten. In der Zeit von 06.05
Uhr bis 07.52 Uhr bestehe keine Zugverbindung von Schneeberg nach Miltenberg,
und bei dem Zug um 07.52 Uhr müsse man in Amorbach umsteigen mit einer dortigen
längeren Wartezeit. Er forderte eine Verbesserung des Angebots.
1. Bgm. Kuhn teilt die derzeitigen Verbindungsmöglichkeiten von Schneeberg nach Miltenberg mit:
Zug: Abfahrt: 6.05 Uhr in
Schneeberg - Ankunft: 6.22 Uhr in Miltenberg
Bus: Abfahrt: 6.59 Uhr - Weiterfahrt mit Zug in Amorbach: 7.20 Uhr - Ankunft:
7.33 Uhr in Miltenberg
Zug: Abfahrt: 7.52 Uhr in Schneeberg - Ankunft 8.31 Uhr in Miltenberg
Somit ist der 1 Stundentakt gewährleistet.
GR Wöber kommt auf den gestrigen schweren Busunfall in Eberbach zu
sprechen. Die Busunternehmen haben auf neue Busse umgestellt, die barrierefrei
und sicherlich für den Stadtverkehr geeignet wind. Die Busse sind nur noch mit
Bügel und Stangen ausgerüstet. Sie besitzen keinerlei Sicherungsmaßnahmen - man
kann sich nicht anschnallen und es gibt keine Kopfstützen. Diese Busse sind
nicht für den Schülertransport geeignet und dies sollte man an die Behörden weitergeben.
Ralf Wöber erwähnte,
dass der Klimawandel am Beuchener Berg und Richtung Zittenfelden durch
Heckenbildungen sichtbar werde. In einigen Bereichen wurden dort Aufforstungen
mit verschiedenen Baumarten vorgenommen. Er fände es gut, wenn sich weitere
Grundstücksbesitzer diesem Vorbild anschließen würden.
Florian Weiss fragte
nach, welche Pläne die Gemeinde für die weitere Verwendung des vor einigen
Jahren erworbenen Hausgrundstücks Hauptstraße 40 an der Ecke Einmündung der
Ringstraße in die B 47 habe.
Bürgermeister Kuhn
erklärte, dass das Haus nicht zum Verkauf stünde. Die Gemeinde habe dieses
Grundstück zur Schaffung einer übersichtlicheren Ausfahrt aus der Ringstraße in
die B 47 und zur Verbesserung der Verkehrssituation erworben.
Andreas Hickmann
informierte sich darüber, warum das neu herausgegebene Ortsfamilienbuch den
Titel „Ortsfamilienbuch der Pfarrei Schneeberg“ und nicht „Ortsfamilienbuch der
Gemeinde Schneeberg“ trage.
Bürgermeister Kuhn
erklärte die Titulierung damit, dass das Buch die früheren Daten der Pfarreien
Schneeberg und Hambrunn enthalte. Da die Pfarrei Zittenfelden früher zu
Amorbach gehörte, werden die Stammbäume der Einwohner von Zittenfelden in
diesem Buch nicht dargestellt.
Bernhard Pfeiffer
würdigte das von Herrn Stolzenberg herausgegebene Ortsfamilienbuch. Während die
zurückliegenden Generationen sehr akribisch und weitgehend korrekt darin
dargestellt seien, schlichen sich bei der gegenwärtigen Generation sehr viele,
teilweise auch peinliche Fehler ein. Dies schmälere den Wert des Werkes. Die
geplante Vorgehensweise, die Korrektur der aufgetretenen Fehler mittels
Einlageblättern in den gedruckten Büchern vorzunehmen, hielt Bernhard Pfeiffer
für keinen guten Weg.
Bürgermeister Kuhn
betonte, dass dieses Buch von einem exzellenten Fachmann erstellt wurde. Er
begrüßte ausdrücklich die Einbeziehung der gegenwärtigen Generation in das
Werk.
Ralf Wöber merkte
ergänzend an, dass es hilfreich wäre, nach einem früheren Ortsplan mit alten
Hausnummern zu suchen. Damit könnten viele Daten besser zugeordnet werden.
GR Berberich berichtet, dass bei ihrer Familie auch Fehler im Ortsfamilienbuch sind. Sie schlägt vor, ein Ortsfamilienbuch in der Gemeinde für Bürger zur Einsicht zur Verfügung zu stellen. Somit können auch Bürger, die kein Buch haben, ihren Eintrag prüfen.
Gabi Schmitt wies
darauf hin, dass der Funklautsprecher bei Friedhofsgängen wiederholt nicht oder
nur teilweise funktioniert habe. Dadurch sei ein gemeinsames Beten nicht
möglich. Die Gemeinde und die Kirchenverwaltung sollten sich umgehend gemeinsam
um eine Verbesserung kümmern.
1. Bgm. Kuhn sieht die Funklautsprecheranlage als wichtige Angelegenheit für die Gesamtgemeinde. Man sollte zusammen mit der Kirchengemeinde einen optimalen Lautsprecher suchen und dann auch die Kirchengemeinde eventuell bei der Anschaffung unterstützen.
GR Speth sagt, er hätte sich gewünscht, dass die Aktivitäten der Odenwaldallianz in der Bürgerversammlung etwas besser herausgestellt worden wären. Er wünscht sich für 2018, dass die Bürger ein bisschen mehr über die Arbeit der Odenwaldallianz informiert werden.
1. Bgm. Kuhn sagt, dass man innerhalb der Odenwaldallianz vereinbart hat, die Öffentlichkeitsarbeit über die Odenwaldallianz zu verstärken.
Beschluss:
Der Marktgemeinderat
beschließt, dass es bei dem Beschluss das Schulgebäude abzureißen und das
Gelände für die Schaffung von Bauplätzen zu verwenden, bleibt.
Die Möglichkeit für
eine eventuelle Erweiterung des Kindergartens, auch in unmittelbarer Nähe, soll
geprüft werden.