Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 07.07.2017, lfd.Nr. 0590)

Der Vorsitzende begrüßt die Kindergartenleiterin, Frau Annika Lebert, und vier Mitglieder des Elternbeirates zu diesem Tagesordnungspunkt. Er freut sich, dass bei der letzten Elternbeiratswahl eine große Bereitschaft war in den Elternbeirat zu gehen.

 

Seit längerer Zeit plant die Marktgemeinde eine Neugestaltung des Spielplatzes für den Kindergarten. Ursprünglich ging es um den Austausch der Spielgerätekombination mit Turm, Häuschen, Rutsche und Rampe einschließlich Reifenaufstieg.

In der Zwischenzeit konnte die Marktgemeinde sowohl östlich und westlich des Spielplatzes Gelände erwerben, um den Spielplatz zu vergrößern. Insbesondere zeigte sich der Bedarf, den Spielplatz für den Krippenbereich neu zu gestalten.

Nun liegt ein Gesamtkonzept für die Gestaltung des Spielplatzes von der Firma Kukuk GmbH, Stuttgart, vor. Er bittet die Kindergartenleiterin, Frau Annika Lebert die Planung vorzustellen.

 

Die Kindergartenleiterin möchte kurz daran erinnern, warum sich der Kindergarten damals für den Vorschlag der Firma Kukuk entschieden hat.

Ein Gewinn:

·         Grenzenlose Bildungschancen und – Möglichkeiten durch grenzenlose Entwicklungsressourcen durch ganzheitliches Erleben/Lernen mit allen Sinnen
WEIL:

o   Handlungspotentiale ausgeschöpft werden können
Probieren, Erkunden, Überdenken, Ändern, Verwerfen, Neuanfangen
Verstehendes Lernen durch Konstruktion von Bedeutung

o   Es auch sogar nach 6 Jahren Kindergarten noch Entfaltungsmöglichkeiten gibt
Multifunktion statt Monofunktion

o   Eine Beteiligung in sozialer Interaktion stattfinden kann

o   Bewegung Bildung ist und Bildung schafft

·         Klare Geländeeinteilung schafft Überblick und Ausgleich sowie optimale, einladende Lernbedingungen

·         Funktionstüchtiges, sicheres und TÜV-geprüftes Spielgerät von hoher, langlebiger Qualität (Wirtschaftlichkeit)

·         Möglichkeiten der Einbindung der Bevölkerung in gemeindliches Projekt – Mitgestaltung als Basis für Heimatgefühl

·         Außengelände = Außenwirkung (jeder der an dem Kindergartenspielplatz vorbeigeht, sieht den Spielplatz)

·         Mehr Kinder (90 statt 50/56+24) benötigen mehr Platz, mehr Möglichkeiten.

 

Annika Lebert erklärt die Planungsentwürfe der Firma Kukuk im Einzelnen. Anstelle des aktuellen Rutschhügels wird zwischen zwei modellierten Erhöhungen (50-100 cm) eine Kletterstruktur gelegt. Diese ermöglicht das aktive Spielen bis in einer Höhe von ca. 3m und fordert den Gleichgewichtssinn und die Geschicklichkeit eines jeden heraus. Der Sicherheitsaspekt ist gegeben. Ein neuer Ruhebereich würde im Außenbereich entstehen, der im Moment noch komplett fehlt. Die Robiniensteher sind sehr flexibel zu gestalten und ohne großen Aufwand umzugestalten. Die vorhandenen Hochbeete müssten versetzt werden und an der vorhandenen Brücke ist ein neuer Zugang in Form einer Feuerwehrstange angedacht, die jederzeit integriert werden kann und einen neuen Spielwert schafft. Die größte Veränderung ist im Krippenbereich vorgesehen mit drei neuen Häuschen, Balancierbalken und einem Wasserspiel. Die Kinder können in den Häuschen Familie und Kommune spielen. Die Häuschen sind mit Buntglas bestückt und erhalten dadurch beleuchtete Innenräume.

Die vorgeschlagenen Neupflanzungen als Naschgarten, wie z.B. Himbeere, Stachelbeere, Brombeere usw. können gerne auch mit den Kindern selbst gepflanzt werden. Sie haben überlegt, ob die Büsche im Rahmen von Buschpatenschaften bei der Eröffnung des neuen Spielgeländes verkauft werden könnten.

Warum Holz? Holz ist sinnlich, sehenswert, (er)fassbar, schafft Raumempfindung und Raumstrukturierung, lässt Verbindungen verstehen und ist ganzjährig bespielbar.

Die Firma Kukuk gewährleistet auf die Holzeinbauten fünf Jahre und auf sonstige Einbauten (Seil, Netz, Schaukelsitze…) zwei Jahre. Robinienholz ist durch seinen hohen Gerbsäureanteil, sowie die sehr langen Fasern extrem belastbar und haltbar. Pfostenschuhe werden gerne bei minderwertigerem Holz oder Nadelholz verbaut. Ökologisch sind diese jedoch kritisch zu betrachten. 

 

Vom Elternbeirat wird mitgeteilt, dass die neue Spielplatzgestaltung den Eltern sehr am Herzen liegt. Die Kinder haben die Pläne gesehen und waren hell auf begeistert. Seit zwei Jahren wurde der Rutschturm schon nicht mehr als bespielbar eingestuft, ebenso die Schaukel. Ein Austausch wäre schön, und die Kosten dafür wurden schon vor zwei Jahren im Haushalt eingestellt. Als Krippengelände ist außer einem Sandkasten nichts vorhanden. Die Häuschen sind ganz toll. In Amorbach gibt es auch so eines, was von den Kindern, die auf dem Spielplatz waren, besonders angenommen wurde.

 

1. Bgm. Kuhn sagt, dass die Rutsche vom Sicherheitsbeauftragten bemängelt wurde. In der Zwischenzeit gab es schon einmal eine Planung für die Spielgerätekombination, die jedoch zurückgestellt wurde.

Er teilt mit, dass sich das Angebot der Firma Kukuk auf 42.840 €, brutto, beläuft und beinhaltet folgendes:

  • Krippe – Wasserspiel für Kleinkindbereich
  • Drei Spielhäuser mit je ca. 2m x 1,40m x 1,40m
    (Spielhaus mit Rutsche, Spielhaus mit Sitzbank und Spielhaus mit Regal
  • Kletterstruktur für Kindergarten

 

Weitere Bedarfspositionen (3 Sonnensegel, Balancierhölzer, Tauschaukel, Baufeld, Steher für Hängematte oder Ballspieltor) in Höhe von 26.656 €, brutto, werden im Angebot aufgeführt. Somit kommt man auf ein Gesamtangebot von 69.496 €, brutto.

Das Aufstellen und die TÜV-Abnahme der Geräte nach DIN-EN 1176 ist im Preis enthalten.

 

Nicht im Angebot enthalten sind Pflanz-, Erd-, Fundament- und Fallschutzarbeiten, sowie Wassertechnik. Weiterhin ist eine Einzäunung notwendig. Firma Kukuk übernimmt diese Arbeiten nicht selbst, sie würden sich örtlicher Firmen bedienen.

 

Natürlich können der Bauhof und die Eltern verschiedene Leistungen übernehmen; dennoch werden noch weitere Kosten von ca. 20.000 bis 25.000 € anfallen. Er schätzt die Gesamtinvestition für die komplette Umsetzung auf ca. 90.000 €.

 

Voraussetzungen für die Montage sind Einbaumöglichkeiten durch Ladekran oder Radlader und die Zugänglichkeit für LKW bis 24 Tonnen, ansonsten würden evtl. Mehrkosten anfallen. Bei Teilbeauftragung oder Änderung von Einzelpositionen ändern sich die Einheitspreise des Angebots. Das Angebot behält seine Gültigkeit bis 6 Monate nach Ausstellungsdatum.

 

Der Vorsitzende spricht von einem sehr interessanten Angebot, jedoch von einer erheblichen Investitionssumme für den Markt Schneeberg.
Annika Lebert ergänzt, dass Frau Ottenbreit von der Firma Kukuk gerne bereit ist noch einmal zu kommen, um mit dem Bauhof durchzugeben, welche Arbeiten in Eigenleistung gemacht werden könnten. Frau Ottenbreit benötigt eine Beauftragung noch im Dezember 2017 um im März 2018 die Maßnahme durchzuführen.


Diskussionsverlauf:

GR Wöber spricht von einer ganz neuen Herausforderung und neuen Situation. Früher gab es keine Kinderkrippe und nicht so viele Kinder im Kindergarten. Er denkt, die Gemeinde muss etwas anbieten und meint, dass Robinienholz das beste Material sei, da es haltbarer ist als andere Holzarten. Er ist von der Kletterstruktur voll auf begeistert. Die Häuschen sind sicherlich teuer. Wir müssen uns mit dem Konzept auseinandersetzen und sollten Überlegungen anstellen, um so viel wie möglich Eigenleistung einzubringen. Das jetzige Gelände kann so nicht gelassen werden.

1. Bgm. Kuhn sagt, es ist wichtig den Gesamtentwurf der Firma Kukuk zu haben. Nun ist zu entscheiden, ob der Gemeinderat auf das Konzept der Firma Kukuk eingehen möchte oder ob Alternativangebote eingeholt werden sollen.

GR Speth meint, es war sinnvoll die Planung noch einmal komplett neu aufzustellen, besonders nach den Grundstückskäufen. Der Gemeinderat sollte in der nächsten Sitzung über das Grundkonzept in den drei großen Spielbereichen für 43.000 € und die Fundamentarbeiten abstimmen. Die Schaukel soll ebenfalls repariert werden. Alles andere, wie z.B. die Robiniensteher, kann in Eigenleistung mit dem Elternbeirat, Gönnern und dem Bauhof gemacht werden, um zeitlich weiter zu kommen.

GR Lausberger sagt, ihm war ganz klar, dass Bildungs(t)raum keine billige und günstige Angelegenheit sein wird. Er hält das für Luxus und die Frage ist, wollen wir uns diesen Luxus zu den beispielhaften Kosten leisten. Keiner würde sich zu Hause für 7.000 € ein Häuschen hinstellen. Überrascht ist er, dass die Gemeinde kein Alternativangebot einholt. Bewusst sein muss uns, dass wir am Ende bei 80.000 € bis 100.000 € sind. Mit einer solchen Entscheidung ist für ihn dann auch die Standortfrage Kindergarten geklärt. Die Lebensqualität soll in einer Wohngemeinde gesteigert werden. Das Geld in unserer Wohngemeinde zu investieren ist ihm lieber als es an die Nachbargemeinden zu geben. Er denkt, einzelne verschiedene Positionen können rausgenommen werden. Er stellt sich die Frage, ob die Umsetzung der Maßnahme im März mit den großen LKWs Sinn macht. Er gönnt es den Kindern für Schneeberg. In die Planung wurden bereits 4.000 € investiert und er hält sie für eine Mischung zwischen Mercedes, Audi und BMW. Er würde den Weg mitgehen, möchte jedoch wissen, was der Elternbeirat bereit ist zu geben und hätte gerne noch das ein oder andere abgespeckt. Weiterhin möchte er wissen, ob es möglich ist, die Kosten auf zwei Haushaltsjahre zu verteilen.

GR Loster spricht sich für das Konzept aus. Sie sagt, das müssen uns die Kinder wert sein.

2. Bgm. Repp merkt an, dass die Gemeinde im Ort für einen Platz investiert, den er als Luxus ansieht. Wenn die Gemeinde den Spielplatz so baut, weiß sie genau, dass sie das für die Kinder von Schneeberg baut. Er wäre dafür, das wichtige für 43.000 € zu vergeben. Wir tun das für die Infrastruktur in Schneeberg. Für ihn ist das Geld besser angelegt, als für den Dorfplatz in Schneeberg.

3. Bgm. Pfeiffer hofft auf Zuschüsse.

1. Bgm. Kuhn erklärt, dass Spielplätze als Einzelspielplätze von der Regierung von Unterfranken nicht gefördert werden.
GR Dolzer hält es für ein schlüssiges pädagogisch durchdachtes Konzept. Zu Bedenken gibt er, dass seit über 10 Jahren eine geeignete Personaltoilette auf dem Kindergartenspielplatz fehlt. Er ist voll und ganz dafür das durchzuführen.

GR Berberich spricht von einem tollen durchdachten Konzept. Die Gemeinde sollte die drei großen Teile umsetzen und den Rest unter Einbeziehung des Elternbeirates fertig stellen. Der jetzige Kleinkindbereich ist jämmerlich. Die Maßnahme sollte möglichst schnell in die Hand genommen werden.

GR Lausberger fragt, ob eine zeitlich begrenzte Wiesenkindergartengruppe eine Überlegung wert wäre. Es könnte Schneeberg helfen und Fördermöglichkeiten bieten.

1. Bgm. Kuhn sagt, den Vorschlag findet er kreativ. Er gibt Referenzspielplätze der Firma Kukuk bekannt und hält die vorliegende Planung für einen Rolls-Royce.

GR Speth findet, dass das Angebot der Firma Kukuk keine billige Lösung, aber eine günstige Lösung sei. Er geht auf das Angebot von Sauerland Spielgeräte ein. Mit dem Robinienholz der Firma Kukuk kaufen wir ein lang haltendes gutes Produkt, das uns auf die Jahre Geld spart, da es länger haltbar ist als Eichenholz.

GR Dolzer erklärt, dass die Lärchenholz-Brücken in Schneeberg 15 Jahre gehalten haben.

 

1. Bgm. Kuhn stellt als Ergebnis fest, dass die Gemeinde heute keinen Auftrag vergeben möchte, da noch Verhandlungen notwendig sind. Grundsätzlich liegt jedoch Zustimmung des Gemeinderates vor, weitere Verhandlungen mit der Firma Kukuk zu führen.

 

GR Wöber gibt bekannt, dass der SPD Ortsverein in diesem Jahr den Erlös des Adventsglühweintrinkens für den Kindergartenspielplatz zur Verfügung stellen wird.

GR Berberich hält die Aktion des Kindergarten Regenbogen im Mitteilungsblatt „Bei uns kommen die Kinder zu Wort“ für eine tolle Idee.