Sitzung: 21.06.2017 Gemeinderat
Sachverhalt:
(zuletzt Sitzung am 31.03.2017, lfd.Nr. 0549.2 und am 26.04.2017, lfd.Nr. 558.2)
Das Staatliche
Bauamt Aschaffenburg hat Seitenradarmessungen in der Ortsdurchfahrt Schneeberg
an 6 verschiedenen Zählstellen durchgeführt.
Die einzelnen Zeiträume der Zählstellenauswertung sind wie folgt:
-
Zählstelle
1 – Zeitraum 25.04. – 11.05.2017 (17 Tage)
-
Zählstelle
2 – Zeitraum 25.04. – 22.05.2017 (28 Tage)
-
Zählstelle
3 – Zeitraum 25.04. – 22.05.2017 (28 Tage)
-
Zählstelle
4 – Zeitraum 25.04. – 11.05.2017 (17 Tage)
-
Zählstelle
5 – Zeitraum 12.05. – 22.05.2017 (11 Tage)
-
Zählstelle
6 – Zeitraum 12.05. – 22.05.2017 (11 Tage)
Die Auswertungen
liegen pro Zählstelle und Fahrtrichtung sowie als Gesamtergebnis in der
Verwaltung vor und können jederzeit eingesehen werden.
Für die einzelnen
Zählstellen ergeben sich folgende Durchschnittswerte pro Tag:
|
Durchschnittlicher
Tages-Verkehr (DTV) |
Personenverkehr
(PV) |
Güterverkehr
(GV) |
Zählstelle 1 |
6933 |
6437 |
496 |
Zählstelle 2 |
6922 |
6413 |
509 |
Zählstelle 3 |
5444 |
4903 |
541 |
Zählstelle 4 |
5260 |
4749 |
511 |
Die Werte der
Zählstelle 5 und 6 sind nicht plausibel und können zur Auswertung nicht
herangezogen werden. Hier lag laut Staatlichem Bauamt ein technischer Fehler (Mehrfachreflexion)
vor.
Bundesweit wird das
Verkehrsaufkommen alle 5 Jahre fortgeschrieben.
Laut DTV vom Jahr
2010 liegt das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen an der B 47:
-
Ortsdurchfahrt
Schneeberg bei 6.971 Fahrzeugen, davon 591 LKWs
-
An der
Landesgrenze bei 4.673 Fahrzeugen, davon 634 LKWs
Mit Spannung werden
die DTV Zahlen von 2015 bereits erwartet.
Aus den Auswertungen
ergeben sich folgende Geschwindigkeitskennzahlen:
|
Zone |
Durchschnittliche Geschwindigkeit |
Maximale Geschwindigkeit |
Geschwindigkeit für die ersten 85 % der Fahrzeuge |
Geschwindigkeits-überschreitung in |
Zählstelle 1 Cafe Odenwald |
50 km/h |
48 km/h |
95 km/h |
55 km/h |
34,9 % |
Zählstelle 2 Rathaus |
50 bzw. 30 km/h |
46 km/h |
97 km/h |
53 km/h |
98,2 % (Wert ist deshalb so hoch, da 30 km/h eingestellt war) |
Zählstelle 3 Anwesen Kern |
50 km/h |
50 km/h |
104 km/h |
58 km/h |
50,0 % |
Zählstelle 4 Anwesen Schüller Rudi |
50 km/h |
50 km/h |
105 km/h |
57 km/h |
48,2 % |
Zählstelle 5 Anwesen Speth Im Seifen |
30 km/h |
30 km/h |
80 km/h |
38 km/h |
52,2 % |
Zählstelle 6 Anwesen Kuhn Horstmar |
50 km/h |
58 km/h |
125 km/h |
67 km/h |
85,1 % |
Auffällig ist, dass
die Geschwindigkeit an der Zählstelle 2 (Rathaus Schneeberg) zu 98,2 %
überschritten wird. Sowohl in Richtung Amorbach als auch in Richtung Schneeberg
fahrende Fahrzeuge sind mit einer Durchschnittlichen Geschwindigkeit von 46
km/h unterwegs.
Herr Pistner vom
Staatlichen Bauamt Aschaffenburg hat zugesagt, dass er die
Geschwindigkeitsauswertung nur für die LKWs noch nachreichen wird.
Folgende Anliegen
ergeben sich für die Gemeinde Schneeberg:
- Möglichst früher Austausch des geräuscharmen Asphaltes
Der Asphalt wurde damals nicht ganz so optimal eingebaut. Nach einigen Jahren wirkt sich jede Schädigung des Asphaltes in der Geräuschentwicklung negativ aus.
Folgende Anträge wird
die Gemeinde an das Landratsamt Miltenberg stellen:
- Verlängerung der 30 km/h Zone
Beginn: Amorbacher Straße 3 (zwischen Gasthaus Odenwald und Rathaus)
Ende: Rippberger Straße 3 (im Bereich der SB-Stelle der Raiffeisen-Volksbank) - Einrichtung eines Zebrastreifens (evtl. Ampel) bei Hauptstraße 55
Verbunden mit Zählungen der Fußgänger usw.
Diskussionsverlauf:
GR Loster teilt mit, dass die Fahrzeuge, die aus der
Ringstraße in Richtung Amorbach fahren sehr langsam unterwegs sind und die
Durchschnittswerte die am Seifen gemessen wurden senken. Zusätzlich kommt noch
hinzu, dass durch den Umleitungsverkehr in dieser Zeit sehr viele Fahrzeuge
über die Ringstraße gefahren sind. Unverständnis zeigt sie darüber, dass die
Gemeinde selbst in dieser Zeit das Geschwindigkeitsanzeigegeräte am Cafe
Odenwald betrieben hat.
GR Speth meint, man kann nicht Äpfel mit Birnen
vergleichen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache und sind beschönigt. An
der Ringstraße sind Fahrzeuge mit 4 km/h und 7 km/h dabei. Der ganze Verkehr
war gebremst durch die Baustelle und die Umleitung mit der Einfahrt in die
Ringstraße. Er hält es für besonders wichtig, dass Schneeberg stationäre
Blitzer bekommt. In Gegensatz zu Rippberg wird in Höpfingen noch Gewinn mit dem
stationären Blitzer gemacht. Er fordert auf, für einen stationären Blitzer in
Schneeberg zu kämpfen und alle Möglichkeiten zu nutzen. Wir sollten nicht
zurückschrecken und sagen, dass wir uns in Schneeberg diskriminiert fühlen. Er
schlägt vor, mit anderen Gemeinden zusammen Anträge zu stellen.
GR Haas hält es für gut, dass die Zahlen vorliegen.
Das Thema stationärer Blitzer ist für die Gemeinde nicht befriedigend. Er zeigt
eine Filmsequenz des Bayerischen Rundfunks über einen mobilen Blitzer der Kommunalen
Verkehrsüberwachung in Rosenheim. Er hat sich beim Verkehrsverbund im Oberland informiert.
Das Gerät braucht keine Genehmigung, da es Mobil ist. Der Hersteller der Anlage
ist die Firma Jenoptik in Jena. Er sieht dieses Gerät als Alternative für
Schneeberg, da es ab 2018 in ganz Bayern eingesetzt werden könnte. Er schlägt
vor, die Filmsequenz an die Kommunale Verkehrsüberwachung weiterzuleiten.
1. Bgm. Kuhn sagt, das wäre eine Anschaffung der
Kommunalen Verkehrsüberwachung. Die Geräte zur Messung der Geschwindigkeit und
des Verkehrsaufkommens werden immer ausgefeilter.
GR Loster fordert die Abstimmung über die Ausweitung der 30 km/h Zone in der nächsten Sitzung. Weiterhin möchte sie im Herbst einen Runden Tisch zum Thema Umgehung. Auch die Abgeordneten können geladen werden, da es um den Bundesverkehrswegeplan geht. Die Feinstaubbelastung ist gerade im Sommer sehr hoch.