Sachverhalt:

Das Wasserwirtschaftsamt hatte im Bereich der Frommetswiese eine Furt angelegt, nachdem die alte Brücke durchs Hochwasser stark beschädigt wurde. Bei etwas stärkerem Wasser ist es für Fußgänger nicht möglich mit trockenen Füßen den Saubach an der Furt zu durchqueren. Die dort angebrachten Steine werden sehr rutschig und es ist gefährlich den Bach ohne Steg zu überqueren.

Deshalb hat die Gemeinde im Jahr 2000 eine Fußgängerbrücke errichtet. Der Standort des Steges ist eine ideale Stelle, um an die Siegfriedsquelle, zu den Wolfstannen und zur Aussichtshütte zu kommen.

 

Die 17 Jahre alte Lärchenholzbrücke liegt auf Stahlbetonpfeilern, versehen mit Ober- und Untergurten, sowie Querbalken. Sie hat in den beiden letzten Jahren sehr stark gelitten.

Das Holz ist stark vermorscht mit Insekten- und Pilzbefall. Holzrisse sind deutlich zu erkennen. Die Vermorschung hat an tragenden Bauteilen nicht halt gemacht. Die Brücke hängt sehr stark durch und wird durch einen Stützbalken gehalten.

 

Bereits im letzten Jahr machte sich der Gemeinderat Gedanken, was wohl die beste Lösung sein würde und kam zu dem Schluss den Holzsteg durch eine Stahlbrücke zu ersetzen. Gemeinderat Mathias Kiel machte sich als Stahlbauer darüber Gedanken und erarbeitete in seiner Freizeit eine konkrete Lösung. Der Vorsitzende bittet Mathias Kiel seinen Vorentwurf zu erläutern.

 

GR Kiel sagt, bei der jetzigen Brücke besteht akuter Handlungsbedarf. Die Lebensdauer einer Holzbrücke ist begrenzt. Die CSU befasst sich schon länger mit einer möglichen Ausführungsplanung für die Brücke. Er hat sich die Aufgabe gestellt, eine kostengünstige haltbare Brücke zu konstruieren.

Eckdaten zur Brücke:

Ø  Spannweite ca. 13,5 m

Ø  Breite von 1,4 m mit einem lichten Durchgang von 1,28 m

Ø  Gitterrostbelag der Rutschklasse R10

Ø  Nutzlast 450 kg/m² (ist mindestens vorgeschrieben, Träger sind zwingend notwendig)

Ø  Zugang zur Brücke als Treppe ausgebildet

Ø  Treppensteigung beträgt 33,5°

Ø  ca. 39 lfm. Geländer auf beiden Seiten

Die neue Brücke ist aus Stahl, mit feuerverzinkter Oberfläche. Bei der verzinkten Ausführung wird eine Haltbarkeit von 60 Jahren prognostiziert, wenn keine mechanischen Beschädigungen entstehen.

In dem Angebot ist die Herstellung, Lieferung und Montage der Brücke enthalten. Um Kosten zu reduzieren wurden für die Gemeinde nur 10 Stunden technisches Büro einkalkuliert. Ein reeller Kostenansatz für Planung, Aufmaß, statische Berechnung und Arbeitsvorbereitung liegt bei 90-100 Stunden. Der bisherige Stundenaufwand für Entwurfsplanung und Statik beträgt ca. 30 Stunden. Die Demontage und Entsorgung der baufälligen alten Holzbrücke ist im Angebot nicht enthalten. Ebenfalls in der Kalkulation nicht enthalten sind die Fundamente für die Brücke.

Er geht davon aus, dass von den geplanten Punktfundamenten auf Streifenfundament / Balkenfundament gegangen werden muss. Er geht von rund 3 m³ Beton Klasse B25 á ca. 80 € für die neuen Fundamente aus. Falls es zur Auftragserteilung an die Firma Breitenbach kommt, würde er die weitere Planung in seiner Freizeit machen. Vor Ende Juni/Juli hat die Firma Breitenbach jedoch für die Produktion keine Kapazität frei.

 

1. Bgm. Kuhn bedankt sich bei Mathias Kiel für die Planungsarbeiten, die er in seiner Freizeit für die Gemeinde gemacht hat.


Diskussionsverlauf:

2. Bgm. Repp bedankt sich ebenfalls bei Mathias Kiel. Er teilt mit, dass sich die CSU bei einer Ortsverbandssitzung entschlossen hat, den Abriss und die Entsorgung der alten Brücke sowie das Betonieren der Fundamente zu übernehmen. Auf die Gemeinde würden nur die Materialkosten zukommen.

1. Bgm. Kuhn zeigt sich erfreut und sagt, auch hierfür ein herzliches Dankeschön.

GR Speth wünscht sich einen barrierefreien Zugang zur Brücke, keinen Treppenaufgang. Im öffentlichen Bereich darf man die Barrierefreiheit nicht außer Acht lassen.

GR Kiel sagt, er hat sich an der Rampe der bisherigen Brücke orientiert. Eine Rampe von 20° bedeutet eine Erhöhung der Brücke von 25 cm und eine Verlängerung von 2,5 m auf jeder Brückenseite. Dies bedeutet ca. 2.500 € mehr Materialkosten. Eine Rampe ermöglicht auch Mofas die Überfahrt und der Gitterrost Belag muss auf R12 erhöht werden.

GR Kuhn hätte auch lieber eine Rampe. Er schlägt vor, eventuell die ersten 50 cm anzufüllen und das alte Fundament wieder herzunehmen. Er ist schwer enttäuscht über die Haltbarkeit der alten Brücke.

1. Bgm. Kuhn spricht von einem nassen Gebiet in den Frommetswiesen.

GR Dolzer und GR Loster befürworten ebenfalls eine Rampe als barrierefreien Zugang.

GR Kiel schlägt einen Termin vor Ort mit dem Bauausschuss vor.

1. Bgm. Kuhn berichtet von einem Telefonat am Morgen mit Herrn Roth vom Landratsamt Miltenberg, um über die wasserrechtliche Genehmigung zu sprechen. Zurzeit läuft eine Anfrage beim Geo-Naturpark, da die Brücke einen Zugang zum Nibelungensteig, Siegfriedsquelle und Wolfstanne (Naturdenkmal) ermöglicht. Die Mitglieder des Gemeinderates haben heute ein klares Plädoyer für eine Rampe gegeben. Die Angelegenheit soll vor Ort mit dem Bauausschuss nochmals besprochen werden.