Sachverhalt:

Forsttechniker Oswin Loster berichtet über das Ergebnis des Forstwirtschaftsjahres 2009:

 

„Holzeinschlag

Nach den Stürmen "Lothar" 1999, "Dorian" 2005", "Kyrill" 2007 und "Emma" 2008 und dem Trockenjahr 2003 - und der daraus resultierenden Borkenkäferkalamität 2004, können wir zum ersten mal seit Jahren wieder auf ein Forstwirtschaftsjahr zurückblicken, das planmäßig verlief.

Zu Beginn des Forstwirtschaftsjahres im Winter 2008/2009 wurden die planmäßigen Durchforstungen in den Waldabteilungen Sommerberg, Winterberg und Atzmann durchgeführt. Im Anschluss an diese Stammholzhiebe wurde begonnen, die vorgesehenen Durchforstungen in den schwächeren Beständen in der Roscheklinge, Heiligenklinge, Atzmann, Mühlberg, Sommerberg, Bubenhecke und Kohlwald abzuarbeiten.

Im späteren Herbst wurde noch ein Stammholzhieb im Steilhang der Abteilung Brölberg begonnen. Hier machte uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung und der Hieb musste wegen des anhaltenden Regens unterbrochen werden. Leider fiel unser Holzrücker dann krankheitsbedingt für mehrere Wochen aus und wir mussten einen Ersatzrücker suchen. Der Hieb konnte kurz vor Weihnachten abgeschlossen werden. Die für Borkenkäfer eingeplante Holzmenge wurde durch den Einschlag in regulären Durchforstungen ersetzt.

Insgesamt wurden im Forstwirtschaftsjahr 2009 im Gemeindewald Schneeberg rund 5.500 fm Holz eingeschlagen, davon 130 fm in der Endnutzung, 4.000 fm in den Altdurchforstungen, 1.200 fm in den Jungdurchforstungen und ca. 140 fm in der Jugendpflege. Der größte Teil mit ca. 50% entfällt dabei auf die Kiefer, gefolgt von der Fichte mit ca. 31%, der Buche mit 7% und Lärche 1%. Der Anteil des NH-Holzes (nicht verwertbares Holz) liegt bei ca.10%, wobei hier ein Großteil davon auf die Bereitstellung von Reisiglosen (ca.400 fm) für die Schneeberger Bürger zu verbuchen ist.

Der Rest des angefallenen NH Holzes ist Gipfelmaterial, Äste und schwaches Indu-strieholz mit einem Durchmesser von unter 12 cm, das in Lohnaufarbeitung nicht gewinnbringend aufgearbeitet werden kann.

Ca. 14,7% (800 fm) des Gesamteinschlages fielen bei der Aufarbeitung der letzten Sturmnester von Sturm "Emma" mit 720 fm und dem Borkenkäfer mit 83 fm an.

Ca. 68 Hektar des Gemeindewaldes wurden durchforstet bzw. geläutert oder gepflegt.

 

Wegeunterhaltung

Für den Unterhalt der Waldwege im Schneeberger Gemeindewald wurden im Jahr 2009 insgesamt 14.250 € aufgewendet. 5 Waldwege wurden auf ganzer Länge oder in Teilstrecken gegrädert und geschottert. Zwei geplante Maßnahmen konnten nicht durchgeführt werden, da das dafür vorgesehene Geld für das Grädern und Schottern des Mühlberg- und Brölberg-Weges verwendet werden musste. Auch mussten dort 2 Rückewege mit einer Länge von zusammen 500 m neu angelegt werden.

Der "Steinbacher Weg" wurde plangemäß geschottert. Der Neubau dieses Weges ist damit abgeschlossen. Dieser Weg bildet jetzt eine direkte Verbindung des Schneeberger Gemeindewaldes mit der Steinbacher Straße. Künftig muss das in den oberen Teilen der Abteilungen Bodenwald, Kohlwald, Brölberg und Mühlberg anfallende Holz nicht mehr über einen Feldweg und durch ganz Beuchen abgefahren werden.

Ein Grossteil der "Hauptwege" wurde auch auf einer Länge von ca.13 km gemulcht.

Recht zeitaufwendig war die Planung, Koordination und der Ausbau des "Hessemutigweges", da auf die Belange einzelner Anlieger Rücksicht genommen werden musste. Dieser erschließt jetzt den mittleren und oberen Teil der Privatwaldflächen im vorderen Hang des Zittenfeldener Tales. Dieser Weg - ursprünglich als Rückeweg geplant - kann nun bei trockener Witterung sogar für die Holzabfuhr genutzt werden. Die Baukosten dafür belaufen sich auf rund 9.000 €.

Der Forsthaushalt 2009 zeigt sich gegenüber dem Haushaltsansatz etwas besser. Es wird mit einem Gewinn von ca. 24.500 € anstatt der kalkulierten 12.000 € gerechnet.

 

Zum Abschluss noch ein paar Worte zur Erdaushubdeponie in Hambrunn.

Die Deponie wurde Mitte Juli geschlossen und wir begannen mit der Rekultivierungsphase. Im linken Teil der Erdaushubdeponie wurde eine Fläche von ca. 60 x 70m mit Eichenpfosten und Drahtgeflecht eingezäunt. Sobald die Witterung es zulässt, wird diese Teilfläche dann wie vorgesehen mit Erlen, Weiden, Pappeln und Vogelbeeren bepflanzt. Im vorderen Teil der linken Seite sollen die abgelagerten Sandsteine entfernt und ein Wildacker oder eine Wildwiese angelegt werden.

Der rechte Teil der Deponie wurde wie geplant mit Raps eingesäht. Der Anwuchserfolg war leider recht gering, sodass diese Saat 2010 wiederholt werden muss. Das Einsähen dieser Teilfläche dient der Bodenlockerung und der Verbesserung des verdichteten Oberbodens. Eine Bepflanzung mit Vorwaldbaumarten wie im linken Teil der Deponie ist dann für das Jahr 2012/2013 vorgesehen.

 

Herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei Herrn Adamek für die vorbildliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

 

1. Bgm. Kuhn bedankt sich bei Oswin Loster für seine Ausführungen. Er hört gerne, dass sich das Jahr besser entwickelt hat als geplant. Er bedankt sich auch für die Arbeiten zur Rekultivierung der Erdaushubdeponie.