Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

Das Wasserwirtschaftsamt hat anlässlich der Festsetzung des Wasserschutzgebietes für die „Altdeponie Atzmann“ eine orientierende Untersuchung durch das Büro Roos Geo Consult, Würzburg, in Auftrag gegeben. Insgesamt wurden 6 Baggerschürfe durchgeführt und 24 Bodenproben entnommen. Es wurden erhöhte Schwermetallkonzentrationen festgestellt. Da ein Kontakt mit Schicht- bzw. Sickerwässer nicht dauerhaft ausgeschlossen werden kann, wird eine Überschreitung der Prüfwerte am Ort der Beurteilung nicht ausgeschlossen. Es liegt somit der Verdacht einer Altlast vor. Für eine abschließende Gefährdungsabschätzung ist eine Detailerkundung erforderlich.

Das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg schlägt vor, das weitere Vorgehen im Rahmen einer gemeinsamen Besprechung mit dem Landratsamt Miltenberg festzulegen. Das Landratsamt verweist auf die mögliche Förderung der Detailuntersuchung und ggf. spätere Sanierung mit Finanzmitteln aus dem Unterstützungsfonds nach dem Bayerischen Bodenschutzgesetz durch die Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB).

Das Büro Roos Geo Consult schlägt vor, über eine fundierte historische Recherche die Ablagerungsgeschichte der Deponie Schneeberg Atzmann zu rekonstruieren. Insbesondere die Befragung von Zeitzeugen könnte hier wertvolle Hinweise auf Bereiche mit problematischen Einlagerungen liefern und helfen, das Schadstoffmaterial näher zu bestimmen. Durch Auswertung von Planunterlagen, Luftbildern und alten Fotos sollte weiterhin die Ausdehnung der Altablagerung besser abgeschätzt werden.

Das Gutachten sowie das Schreiben des Landratsamtes Miltenberg und des WWA Aschaffenburg liegen dem Marktgemeinderat in Ablichtung vor.

 

1. Bgm. Kuhn teilt mit, dass ihm auf Anfrage bei der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB) mitgeteilt wurde, dass bei Antragstellung im Jahr 2010 die Finanzierung des Eigenanteils für Erkundung und Sanierung für Schneeberg bei 20.000 Euro liegen würde. In den mehrmals jährlich stattfindenden routinemäßigen Wasseruntersuchungen wurden noch nie Schwermetalle festgestellt.

 

Des Weiteren wurde der „ehemalige Schuttplatz Hambrunn“ (Fl.Nr. 127) im Rahmen der Amts-ermittlung durch das Büro Roos Geo Consult im Auftrag des WWA Aschaffenburg untersucht. Aufgrund verbleibender Restrisiken wird die Errichtung einer Grundwassermessstelle mit einer Tiefe von 90 m erforderlich.


Diskussionsverlauf:

Die Mitglieder des Marktgemeinderates äußern ihr Unverständnis, warum die Erkundungen der Deponie erst 25 Jahren nach der Inbetriebnahme der Brunnen erfolgt. Einerseits stelle man im Gutachten fest, dass die Schwermetalle ausgelaugt seien, andererseits wird ausgeführt, dass trotzdem mit nicht unerheblichem Gesamtschadstoffpotential zu rechnen ist. Sollte sich herausstellen, dass der Boden „Am Atzmann“ sehr belastet ist, wäre dies ein Beweis dafür, dass dieses Gebiet keinen Einfluss auf das Trinkwasser nimmt. Dieses Gebiet sollte dann auf Antragstellung aus der Wasserschutzzone herausgenommen werden.