Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 08.07.2016, lfd.Nr. 0421)

Die Marktgemeinde beabsichtigt die alte Wasserleitung vom Wasserwerk Schneeberg zum Hochbehälter nach Hambrunn zu erneuern. Die alte Wasserleitung ist eine gusseiserne Leitung, Durchmesser 80 mm, die Anfang der 50er Jahre verlegt wurde, d.h. die Leitung ist bereits über 60 Jahre alt. Vom Wasserwerk Schneeberg bis zum Hochbehälter nach Hambrunn sind 1.540 m zu bewältigen. Die Trasse geht vom Wasserwerk an der Zittenfeldener Straße teilweise durch steiles Waldgelände, über Wiesen und in Hambrunn über die Felder bis zum Hochbehälter.

 

Von Wasserwart Oswin Loster wurden bereits umfangreiche Voruntersuchungen angestellt und die vorhandene Trasse der alten Wasserleitung erkundet. Es wird geprüft, ob die Verlegung durch Pflugverfahren, durch Fräsen, Spülbohrung oder in offenem Graben erfolgen kann.

 

Es ist ein Anliegen den Hochbehälter in Hambrunn mit einem digitalen (VoIP) Modem als Ersatz zum analogen Telefonanschluss auszustatten.

 

Derzeit wird noch geprüft, ob die Erneuerung der Wasserleitung gleichzeitig mit der Verlegung der Glasfaserleitung nach Hambrunn erfolgen kann.

 

Oswin Loster stellt die geplante Leitungstrasse nach Hambrunn vor. Die jetzige Wasserleitung nach Hambrunn ist stark verkrustet. Eine früher mal angedachte Druckspülung ist zu gefährlich. Die Telekom wollte das Glasfaserkabel oberirdisch nach Hambrunn verlegen. Damit kam der Gedanke einer gemeinsamen Leitungsverlegung von Telekomleitung und Wasserleitung vom Wasserwerk zum Hochbehälter nach Hambrunn.

 

Die Steuerung und Überwachung des Hochbehälters Hambrunn erfolgt am Wasserwerk. Füllstand, Anfordern von Wasser, Öffnen des Schiebers, Störungen im Hochbehälter usw. werden momentan durch analoge Telefon-Modems in den Schaltschränken an die Steuerung im Wasserwerk weitergegeben. Dafür besteht jeweils ein Telefon-Anschluss an den beiden Orten. Zusätzlich ist am Wasserwerk ein Internet-Anschluss für die Fernüberwachung.

Die Deutsche Telekom wird bis 2018 alle analogen Telefonanschlüsse mit der Vorwahl 09373 nach und nach auf Internettelefonie (VoIP) umstellen. Vorrangig sollen zuerst alle bestehenden ISDN Anschlüsse umgestellt werden. Der Telekom-Kunde bekommt eines Tages ein Schreiben, in dem der bestehende ISDN Anschluss zu einem bestimmten Termin in 3-4 Monaten gekündigt und abgeschaltet wird. Als Alternative wird ein Neuanschluss per Internet-Telefonie (VoIP) angeboten. Im Wasserwerk besteht auch ein solcher ISDN Anschuss mit drei Rufnummern:

  1. Telefonnummer für "normales telefonieren"
  2. Telefonnummer für Datenaustausch mit dem Hochbehälter Hambrunn und Alarm-Anrufe zum Wasserwart
  3. Telefonnummer für das Bayernwerk zum Ablesen des Stromzählers

Um nicht irgendwann unter Termindruck zu geraten, ist es wichtig, schon im Vorfeld zu klären, welche Umbauarbeiten, Modernisierungen und Änderungen an der Programmierung bei der Umstellung vorgenommen werden müssen.

Am 07.07.2016 fand eine Begutachtung/Bestandsaufnahme dieser Installation mit Herrn Fischer und Herrn Dutt von der Firma APE statt. Es zeigt sich, dass die vorhandenen Modems und der Router nicht mit der neuen VoIP-Technik kompatibel sind und die Überwachung/Steuerung des Hochbehälters Hambrunn damit dann nicht mehr möglich ist.

Beim Umbau und Modernisierung des Wasserwerkes vor 5 Jahren wurde diese analoge Kommunikation in die neue digitale Steuerung am Wasserwerk integriert.

Der Hochbehälter Schneeberg, Brunnen 1 und Brunnen 2 wurden mit den hierfür bestehenden Datenleitungen digital neu eingebunden.

 

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, eine neue Anbindung vorzunehmen:

 

1.    Austausch der vorhandenen analogen Modems gegen digitale (VoIP) Modems unter Beibehaltung des Telefonanschlusses am Hochbehälter Hambrunn.
Vorteile:     kurzfristig die günstigste Variante
Nachteile:  laufende Kosten Telefonanschluss
evtl. Verschieben der (dann höheren) Kosten für Datenkabel in die nächsten Jahre

 

2.    Mitverlegen eines Leerrohres/Datenkabels im Graben der neuen Wasserleitung.
Variante 1:

-       Die neue Wasserleitung wird am Ortseingang von Hambrunn angeschlossen.

-       Der Hochbehälter wird vom Endbehälter zum Gegenbehälter.

-       Die Datenleitung wird bis zum Rundweg mit verlegt, nach Anbindung der neuen Wasserleitung wird versucht, das Datenkabel von hier aus durch die alte Wasserleitung zum Hochbehälter zu schieben.

Vorteile:

-       zukunftssicher und autark

-       Steuerung ohne Zeitverzögerung (derzeit ca. 20 min)

-       Kostenersparnis wegen Wegfall des Telefonanschlusses

Nachteile:

-       Kosten für Leerrohr und Datenkabel

-       Umbauarbeiten am Hochbehälter (wird zum Gegenbehälter)

-       Änderungen an der Steuerungsprogrammierung für den Hochbehälter

-       Kosten neue Anbindung an das Ortsnetz (Hydrant und 2 Schieber, Baugrube, Asphalt, …)

-       Änderung der Druckverhältnisse und Fließrichtung im Ortsnetz

-       Stagnation des Wassers im Hochbehälter (nur noch ca. 8 m³ Wasser werden täglich ausgetauscht - Austausch dauert dann ca. 9 Tage)

-       evtl. Probleme beim Einziehen des Leerrohres durch die alte Wasserleitung (Kosten für Druckreinigung zum Entfernen der Verkrustungen)

 

Variante 2:

Einpflügen der neuen Wasserleitung und des Leerrohres/Datenkabels ab dem "Rundweg" parallel zur alten Wasserleitung

Vorteile:

-     zukunftssicher und autark

-       Steuerung ohne Zeitverzögerung (derzeit ca. 20 min)

-       Kostenersparnis wegen Wegfall des Telefonanschlusses

-       keine Umbauarbeiten an den Armaturen im Hochbehälter

-       keine Kosten für Hydrant und Schieber

-       keine Änderung der Druckverhältnisse und Fließrichtung im Ortsnetz

-       keine Änderungen an der Steuerungsprogrammierung für den Hochbehälter

-       weniger Stagnation des Wassers im Hochbehälter (ca. 16 m³ Wasser werden täglich - wie bisher - ausgetauscht - Austausch dauert ca. 4,5 Tage)

Nachteile:

-       Kosten für Leerrohr und Datenkabel

-       höhere Kosten: ca. 680 m ohne Synergie mit Telekom, aber alle Geräte (Leitungspflug, Bagger, LKW, usw.) schon vor Ort

-       evtl. Grunddienstbarkeiten und evtl. einmalige Entschädigungen für den Ernteverlust auf einer Länge von 680 Meter

 

Der Wasserwart Oswin Loster schlägt vor, die Wasserleitung zusammen mit der Telekomleitung bis zum Rundweg und danach die Wasserleitung geradeaus über das Feld bis zum Hochbehälter zu verlegen. Es ergibt sich dadurch eine deutlich bessere Wasserqualität ohne Stagnation sowie geringere hydraulische Belastungen im Ortsnetz.


Diskussionsverlauf:

GR Haas schlägt vor, dass die Telekom mit dem Glasfaserkabel in einen Kasten geht, der sich in der Nähe des Hochbehälters befindet.

Oswin Loster gibt bekannt, dass die Telekom in den Kasten beim Anwesen von Rudolf Ballweg muss, da sich dort die Schaltstelle befindet. Er teilt mit, dass Fräsen und Pflügen nicht geht. Die Firma prüft zurzeit, ob eine Druckspülung möglich ist. Das Gelände ist sehr schwierig. Ab dem Höhenfeldweg kann wahrscheinlich gepflügt werden, was ebenfalls noch geprüft werden muss. Er rechnet mit Ernteausfallzahlungen an die Landwirte im oberen Bereich. Die Firma Nersatt hat den Trassenverlauf der jetzigen Wasserleitung ermittelt.

GR Wöber möchte wissen, wie tief die jetzige Wasserleitung liegt.

Oswin Loster zeigt ein Schaubild mit Tiefenangaben von 0,40 bis 3,60 Meter.

GR Haas berichtet, dass die Wasserleitung damals per Hand nach Hambrunn gegraben wurde und sicherlich nur da tiefer liegt, wo einmal aufgefüllt wurde. Er erkundigt sich, ob die Wasserleitung durch Privatwald gelegt werden soll.

Oswin Loster erklärt, dass alles Gemeindewald sei. Ab der „Alten Sandgrube“ wurde eine PVC-Leitung an das Wasserwerk verlegt, die man nicht orten kann. Man wird bei der Leitung mit zwei Druckstufen arbeiten müssen. PN 40 vom Wasserwerk bis zum Höhenfeldweg, ab dort mit PN 16. Der Umschluss am Hochbehälter in Hambrunn stellt kein Problem dar, für den Umbau am Wasserwerk liegt bereits ein Angebot der Firma Fecher vor.

1. Bgm. Kuhn teilt mit, dass im Moment die Vorbereitungen laufen, da die Telekom anfangen möchte.