Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 9.4.2014, lfd. Nr. 992.2)

In der Sitzung vom 17.1.2014 hat Herr Farrenkopf (Architekturbüro Johann und Eck) ein Gebäudekonzept für die Feuerwehr und Dorfgemeinschaft in Zittenfelden mit sieben verschiedenen Varianten vorgestellt. Diese Entwürfe wurden in der Generalversammlung der Feuerwehr am 25.01.2014 und in der Bürgerversammlung am 3.5.2014 in Zittenfelden vorgestellt und besprochen. Es gab zahlreiche Gespräche mit der Feuerwehr Zittenfelden, mit Herrn Peter Farrenkopf und der Gemeinde. Die Planung ist fortgeschritten und Herr Peter Farrenkopf stellt den neuesten Stand vor.

 

Herr Farrenkopf erläutert den Plan, der vom Grundkonzept kaum abweicht. Er zeigt den Plan des Grundrisses und stellt die einzelnen Bereiche vor, z.B. Gemeinschaftsbereich, Außenanlage, WC-Anlagen, Verbindungstür zum Bürgersaal, Stellplatz, Lageranbau. Der Dorfbrunnen bleibt erhalten. Die Dächer sind einheitlich geneigt. Der Zugang für den Feuerwehrbereich ist separat und getrennt vom Gemeinschaftshaus. Am Plan des Feuerwehrstellplatzes ist eine normale Torgröße von 3,5 x 4 m eingezeichnet. Hier kann von der DIN-Norm abgewichen werden, da für ein einfaches Fahrzeug, wie z.B. ein VW-Bus ein Tor von 3,5 x 3,5 m aus reicht. Dieses wurde im Gespräch mit der Regierung von Unterfranken mündlich bestätigt.

 

Oberhalb der WC-Anlage ist noch ein kleiner Lagerraum möglich, der jedoch nicht direkt über eine Treppe, sondern über Steigleiter erreichbar ist. Durch einen Einbau der Spinde (0,50 m tief) hat der Stellplatz nicht die erforderliche Mindeststellbreite von 5,50 m. Dies wird zur Auszahlung des Zuschusses gefordert. Der Einbau der Spinde im Stellplatz wird noch ein Planungsthema sein.

 

Die Kosten belaufen sich auf 435.000 €. Darin sind der Abbruch des Milchhäuschens (8.500 €) und der Anbau des Lagers (24.550 €) nicht enthalten, da diese als Eigenleistung angesetzt wurden. Der Lageranbau muss mit der Feuerwehr noch abgesprochen werden, ob dieses Lager gebaut wird. Herr Farrenkopf verweist darauf, dass es rein rechtlich sinnvoll ist, den Lagerraum mit einzuplanen.

 

Die Bürgerinnen und Bürger von Zittenfelden können sich weitere Eigenleistungen beim Dach, beim Wärmedämmverbundsystem (WDVS), beim Fliesen des Bodens und der Wände, beim Wandanstrich, dem Stellen der Trennwände, dem Einbau der Decken, der sanitären Einrichtungen und der Heizung vorstellen. Auch bei der Außenanlage wollen sie sich aktiv beteiligen.

 

Das Bauwerk soll als Gemeinschaftsprojekt gefördert werden. In Gesprächen mit dem Amt für ländliche Entwicklung, Würzburg, dem Kreisbrandrat Meinrad Lebold und der Regierung von Unterfranken wurde erklärt, dass diese mit dem Gemeinschaftsprojekt einverstanden sind. Es handelt sich um einen Stellplatz für einen Tragspritzenanhänger bzw. Tragspritzenfahrzeug z.B. VW Bus. Ein Stellplatz beinhaltet Umkleidemöglichkeiten, Lager, sanitäre Anlagen und Treibstofflager und wird von der Regierung von Unterfranken mit maximal 46.500 € (= Pauschale) gefördert.

 

Das Amt für Ländliche Entwicklung könnte dieses Projekt entsprechend der Steuerkraft von Schneeberg mit 58 % + 5 % Zuschlag für unseren strukturschwachen Landkreis d.h. mit 63 % fördern, wobei bei einem Neubau für das Gebäude eine maximale Förderung von 100.000 € gilt.

 

Die Gestaltung des Außenbereiches kann mit 63 % vom Amt für ländliche Entwicklung gefördert werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Räume für den Stellplatz herausgerechnet werden. Überschlagsmäßig wurde eine Förderung von 18.500 € ermittelt.

 

Daraus errechnet sich für dieses Gemeinschaftsprojekt eine Gesamtförderung von ca. 165.000 €. 270.000 € sind zu finanzieren, vermindert um die Eigenleistungen der Feuerwehr. Das Projekt ist gut zu überlegen. Eine Begründung wurde von der Feuerwehr Zittenfelden bereits dargelegt. Das Milchhäuschen ist völlig unzureichend und es muss für den Ort und deren Feuerwehr zukunftsgerichtet planen. Als weitere Schritte sind vorgesehen, das Projekt beim Amt für ländliche Entwicklung und bei der Regierung von Unterfranken anzumelden, sowie die Vorlage eines Bauantrages im Gemeinderat und ein Antrag auf Genehmigung beim Landratsamt zu stellen.


Diskussionsverlauf:

Ortssprecherin Helga Schmitt-Blatz ist nicht damit einverstanden, das Lager aus der Planung herauszunehmen. Ein Lagerraum sei für die Feuerwehr Zittenfelden am wichtigsten, da zurzeit alle Feuerwehr-Materialien an verschiedenen Stellen im Ort verteilt seien. Außerdem könnten vorhandene Pflastersteine verwendet und möglichst viel Eigenleistung erbracht werden.

 

GR Speth erscheinen die Kosten für die Technik zu niedrig und er fragt, ob für den Einbau der Spinde der Stellplatz verbreitert werden muss.

Herr Farrenkopf erklärt, dass die Zahlen der Kostenschätzung Nettobeträge sind und bewusst niedrig angesetzt sind.

 

Harry Braun von der Feuerwehr Zittenfelden erkundigt sich, ob Spinde zwingend erforderlich sind oder auch Haken ausreichen. 2. Bgm. Repp erklärt, dass bei der Begehung der Feuerwehr Schneeberg Kleiderhaken nicht beanstandet wurden. Herr Farrenkopf lässt prüfen, ob Kleiderhaken ausreichen.

 

GR Loster fragt, ob es auch einen Zuschuss für einen Schulungsraum gibt.

1. Bgm. Kuhn erklärt, dass ein Schulungsraum für eine kleine Feuerwehr nicht vorgeschrieben sei. Der Stellplatz wird pauschal gefördert.

 

GR Loster erscheint für diese kleine Feuerwehr und nur 52 Einwohner in Zittenfelden die Bausumme zu hoch.

GR Wöber meint, man solle die Gesamtkosten im Auge behalten. Ursprünglich lag die Kostenschätzung bei 300.000 €, jetzt beträgt sie schon über 400.000 €.

GR Ort erscheinen die Kosten ebenfalls sehr hoch und er befürchtet weitere Kosten. Er fragt nach Trennung der Kosten für den Feuerwehrstellplatz und für den Gemeinschaftsraum. Die Förderpauschale von 46.500 € ist seiner Ansicht nach wenig.

Herr Farrenkopf verweist auch den Vorteil für gemeinschaftlich genutzte Sanitärräume. Als Baukosten waren anfangs 300.000 € geplant, hinzugekommen sind noch die Außenanlagen und die Mehrwertsteuer.

GR Dolzer stellt den Bürgerraum in Frage. Es müsse mit Augenmaß Funktionalität geschaffen werden.

1. Bgm. Kuhn meint, man könne ausrechnen, wie viel der Feuerwehrraum allein kostet. In diesem Fall entfällt jedoch die Förderung vom Amt für ländliche Entwicklung.

Für GR Lausberger gehört Zittenfelden zu Schneeberg. Zittenfelden hat das Recht sich weiterzuentwickeln und die Feuerwehr braucht einen Raum für die 22 Feuerwehrmitglieder, um sich zu treffen. Das Vereinsleben soll aktiviert werden. Es seien alle Positionen auf den Prüfstand zu setzen und zu hinterfragen, z.B. die Spinde, die Pflastersteine etc. Ein Lagerraum ist wichtig, der könne aber auch woanders stehen. Die Eigenleistung ist eine Herausforderung für die freiwillige Feuerwehr.

1. Bgm. Kuhn fragt die anwesenden Mitglieder der FFW Zittenfelden, welche Eigenleistungen erbracht werden können. Harry Braun erklärt, dass lediglich Manpower eingebracht werden, keine Materialien.

GR Speth möchte, dass Herr Farrenkopf realistische Zahlen liefert und das Projekt so anlegt, dass die Gebäudehülle erbaut und der Innenausbau über längere Zeit in Eigenleistung ausgeführt wird.

Herr Farrenkopf schätzt, dass beim Dachdecken Eigenleistungen möglich sind und weitere beim Innenausbau, unabhängig vom Baufortschritt. Genauere Kosten können erst im Ausschreibungsstadium mitgeteilt werden. Eventuell können 20.000 € eingespart werden (Gerüstbau, Wärmeschutzdämmung etc.).

 

1. Bgm. Kuhn möchte weitere Gespräche mit dem Architekturbüro und der Feuerwehr Zittenfelden führen. Der Antrag auf Zuschuss ist zu stellen, um Sicherheit zu haben. Das Vorhaben soll nicht hinausgezögert werden, um die hohe Motivation der FFW Zittenfelden nicht zu dämpfen.