Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0

Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 09.11.2011, lfd.Nr. 0607)

 

Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Bauvoranfrage von Burkard Speth im Gemeinderat behandelt. Das Landratsamt Miltenberg hat für die Bebauung die Aufstellung eines Bebauungsplanes gefordert. Der Bebauungsplan „Sommerberg“ aus dem Jahr 1970 sieht bereits eine spätere Weiterführung vor. Nahe liegend wäre eine Weiterführung der Bergstraße bis zur Neudorfer Straße. Dieses Gebiet ist auch im Flächennutzungsplan als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen.

 

In einem Brief vom 12.02.2012 bringt Herr Tilo Röcklein, Kastellstraße 13 b, 63924 Kleinheubach, seinen Bauwunsch in diesem Bereich zum Ausdruck.

 

Wenn für dieses Gebiet ein Bebauungsplan erstellt werden soll, wäre es gut, eine Bedarfsermittlung zugrunde zu legen, ob weitere Bürgerinnen und Bürgern beabsichtigen, in den nächsten Jahren in diesem Bereich zu bauen. Die Grundstückseigentümer sollten Stellung nehmen, ob sie dort selbst bauen wollen oder bereit wären, ihr Grundstück zu verkaufen. Auch sind alle Schneeberger Bürgerinnen und Bürger gefragt, ob eine eventuelle Bauabsicht vorliegt.
Im Baugebiet „Roscheklinge“ sind noch 26 Bauplätze unbebaut (36 sind bebaut bzw. werden in Kürze bebaut). Von den 26 Bauplätzen ist nur noch ein Grundstück im Eigentum der Marktgemeinde. Im weiteren Ortsbereich sind noch einige unbebaute Grundstücke, bei denen die Eigentümer überwiegend nicht verkaufen wollen.

 

Es ist wichtig für die Entwicklung von Schneeberg, dass rechtzeitig Bauplätze zur Verfügung gestellt werden, damit keine Abwanderungen von jungen Familien erfolgen. Eine Umlegung mit anschließender Erschließung ist mit erheblichen finanziellen Belastungen verbunden und nimmt voraussichtlich mindestens ein Jahr in Anspruch.

 

Eine komplette Erschließung von der Bergstraße bis zur Neudorfer Straße würde je nach Grundstücksbreite 30 bis 40 neue Bauplätze ergeben. Denkbar wäre auch eine Teilerschließung des zukünftigen Baugebietes von der Bergstraße in westliche Richtung. Es stellt sich aber auch hier die Frage, wie viele neue Baugrundstücke erschlossen werden sollen.

Das Landratsamt Miltenberg hat zur Bebauung im Anschluss an den Bebauungsplan „Sommerberg“ bereits Stellung genommen und teilt mit, dass aus bauleitplanerischer Sicht gegenüber einer Erweiterung um weitere 6-8 Grundstücke grundsätzlich keine Bedenken bestehen, soweit das Wohngebiet aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln ist.

 

Gegenüber einer beabsichtigten Bebauung über das im Flächennutzungsplan dargestellte allgemeine Wohngebiet hinaus bis zur Naturparkgrenze, werden aus bauleitplanerischer Sicht Bedenken erhoben, falls die unbedingte Erforderlichkeit nicht vorliegt. Die Gemeinde hat die Planungshoheit und müsste dann hinreichend gewichtige städtebauliche Allgemeinbelange ins Feld führen, um die Notwendigkeit zu begründen.

 

1. Bgm. Kuhn denkt, dass eine Bedarfsermittlung Klarheit bringen würde für die nächsten 5 bis 10 Jahre. Über dieses Thema soll die Öffentlichkeit informiert werden und die Grundstückseigentümer befragt werden.


Beschluss:

Der Marktgemeinderat wünscht eine Bedarfserhebung für eine Bebauung im Anschluss an den Bebauungsplan „Sommerberg“. Weiterhin sollen bei allen Eigentümern von unbebauten Grundstücken in Schneeberg ebenfalls eine Befragung durchgeführt werden.


Diskussionsverlauf:

Die Mitglieder des Marktgemeinderates begrüßen die Bedarfsermittlung, da es für die Gemeinde wichtig ist, dass Bauplätze zur Verfügung stehen, um nicht wieder in die Situation zu kommen, dass Familien wegziehen, wie damals beim Baugebiet „Roscheklinge“. Auf den Aufruf im Mitteilungsblatt sind noch keine Meldungen eingegangen. Kurz besprochen werden ein Ausbau der Neudorfer Straße, Kanalversorgung und das Aussterben des Altortes. Tilo Röcklein sagt, dass der älteste Bereich des Sommerberges nur einfach bebaut sei, alle anderen Bereiche seien doppelt bebaut.

Die Bedarfsermittlung wird als erster wichtiger Schritt gesehen, erst dann geht es um weitere  technische Ausführungen. Gewünscht wird, alle Eigentümer von unbebauten Grundstücken in Schneeberg anzuschreiben, um eine Übersicht über den derzeitigen Bedarf zu bekommen.